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Hewlett: Mega-Fusionen sind zum Scheitern verurteilt

31.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Rahmen seiner Kampagne gegen die fusionswilligen Partner Hewlett-Packard (HP) und Compaq Computer hat der Merger-Gegner Walter Hewlett nun erneut ein Dokument bei der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) eingereicht. Darin argumentiert der Sohn des HP-Mitbegründers William Hewlett, dass Hochzeiten zwischen großen Computerunternehmen meistens scheitern. Als Beispiele nennt er die problembehafteten Übernahmen von Tandem und Digital Equipment durch Compaq sowie die Fusion von Burroughs und Sperry, aus der Unisys hervorging. "Größer hat sich in keinem dieser Fälle als besser erwiesen," heißt es in dem Schreiben. Jede dieser Transaktionen habe den Aktionären nur Nachteile gebracht.

Insgesamt stünden Mega-Fusionen unter einem schlechten Stern, da die Umsatzeinbußen immer höher ausfallen würden als zuvor angenommen und das Management die Integrationsaufgaben nicht meistern könne. "HP nimmt optimistischerweise an, dass man Erfolg haben wird, wo andere gescheitert sind", erklärt Hewlett in dem Dokument, das er in Zusammenarbeit mit seinen Beratern von Friedman Fleischer & Lowe vorbereitet hatte.

Compaq-Chef Michael Capellas nahm die 1998 abgeschlossene Akquisition von Digital jedoch in Schutz. Durch diese Übernahme sei man in der Lage gewesen, in die Geschäftsfelder Services und Speichersysteme einzusteigen, die inzwischen erheblich zum Wachstum des Unternehmens beitragen würden. Probleme habe Compaq bekommen, weil sich das angestammte Geschäft als immer schwieriger erwiesen habe. HP reagierte ebenfalls mit einer Stellungnahme und bezeichnete die Sicht Hewletts als "statisch". Die IT-Landschaft habe sich sei der Digital-Übernahme geändert und es sei genau der richtige Zeitpunkt für eine derartige Transaktion. Viele Anwender würden ihre IT-Investitionsentscheidungen derzeit vertagen. Deshalb habe das Duo genügend Zeit, die Integration abzuwickeln. (ka)