Heuschreckenalarm bei Stadtnetzbetreibern

22.08.2006
Der britische Finanzinvestor Apax interessiert sich für Mnet und Netcologne.

Netcologne und Mnet stehen ganz oben auf unserer Wunschliste", erklärte Torsten Krumm, Telekom-Experte von Apax Partners dem "Handelsblatt. "Wenn sich die Städte als Eigner entschließen zu verkaufen, setzen wir unsere Strategie der Konsolidierung von Stadtnetzbetreibern fort." Laut Krumm würden die beiden Stadtnetzbetreiber das Portfolio von Apax gut ergänzen, nachdem das Private-Equity-Unternehmen im vergangenen Jahr bereits das deutsche Netz des niederländischen Festnetzbetreibers Versatel übernommen und es mit dem Netz des bereits zuvor erworbenen Anbieters Tropolys zusammengelegt hatte. Als Resultat kann Versatel aktuell 20 Prozent der deutschen Haushalte mit Telefon- und schnellen Internet-Anschlüssen erreichen.

Bis Mitte nächsten Jahres will Apax die Reichweite auf 30 Prozent ausweiten. Damit sich der kostspielige Netzausbau rechnet, will der Finanzinvestor zuvor durch Zukäufe die Kundenbasis ausweiten. Neben Mnet und Netcologne, deren Eigentümer nach eigenem Bekunden aktuell nicht an einem Verkauf interessiert sind, sieht Apax eine ganze Bandbreite von möglichen Deals. "Die Branche ist noch stark fragmentiert in Mobilfunker, Festnetzanbieter und Wiederverkäufer wie AOL", so Krumm. Nach dem Zukauf von DSL-Resellern etwa könne das Netz gezielt dort ausgebaut werden, wo Versatel über die nötige Menge an Kunden verfüge. Apax plant ein flächendeckendes Netz zusammenzustellen und es als ganzes wieder zu verkaufen. "Das Interesse steigt mit der Netzabdeckung", erklärte Krumm. (mb)