COMM-PRIX 77

HENKEL NORSYS (HENKEL-NORmierte-SYStemgestaltung)Unter Einbeziehung des BenutzersAnwendung in der SystemplanungsphaseBasis der HENKEL-NORSYS

18.11.1977

Aufgrund der dargelegten Zielsetzung ergibt sich die Notwendigkeit nach solchen Methoden zu suchen, die die gestellten Anforderungen erfüllen. Hierbei kann sich nicht nur auf eine Methode beschränkt werden, vielmehr wird eine Vielzahl von Methoden in einem Konzept zu einem Methoden-Mix integriert.

In der Phase der Systemplanung müssen solche Methoden zur Anwendung kommen, die in der Lage sind, ein Sachproblem so zu beschreiben, daß es den Kriterien nach Redundanzfreiheit, Widerspruchsfreiheit, Vollständigkeit und Transparenz des Gesamtzusammenhanges Rechnung trägt. Für die Erfüllung der ersten drei genannten Kriterien wird als tabellarische Darstellungsmethode die Entscheidungstabellentechnik ausgewählt. Um den integrativen Zusammenhang des Sachproblems transparent zu machen und zu sichern, werden den Methoden der Aufgabenanalyse Input-Outputanalyse und die graphische Darstellungsform des Kölner Integrations Modells 4) herangezogen, die im Hinblick auf eine Computerisierung weiterzuentwickeln sind.

Die Aufgabenanalyse

Ausgehend von der zu untersuchenden Problemstellung wird der Sachzusammenhang zunächst einer aufgabenanalytischen Betrachtung 5) unterworfen. Hierbei ist das Gesamtsystem in einem ersten Schritt in seine entsprechenden Subsysteme zu unterteilen, die dann iterativ in einzelne Teilkomkomplexe aufzulösen sind. Diese Teilkomplexe sind in einem letzten Schritt in einzelne Aufgaben zu zerlegen. Das Gesamtsystem wird also retrograd in einzelne Aufgaben aufgelöst. Die hier aufgezeigte Vorgehensweise folgt dabei für den Aufteilungsprozeß bis zu den Teilkomplexen allein dem Kriterium der Zweckmäßigkeit.

Das Problem der aufgezeigten Aufgabenanalyse besteht darin, Kriterien anzugeben, wie tief die jeweilige Analyse durchzuführen ist, also wie exakt der Detaillierungsgrad der einzelnen Aufgaben vorzugeben ist.

Um den logischen Sachzusammenhang mit seiner sequentiellen Abfolge erkennen zu können und später die Umsetzung auf den Computer zu ermöglichen ist es notwendig, die Analyse bis zu einer solchen Detaillierungsstufe vorzunehmen, daß bei der Erfüllung der Aufgabe ein und nur ein Ergebnis im Sinne der jeweiligen Aufgabenzielsetzung anfällt 6).

Als Ergebnis wird dabei die Erzeugung einer neuen Informationsart angesehen, das heißt eines neuen Wert- oder Mengenbegriffs mit den entsprechenden Identifikationsmerkmalen.

Zwingend ist, daß dieses Ergebnis entweder als Output das System verläßt, also auf einen Datenträger (zum Beispiel Liste oder Bildschirm) ausgegeben wird, oder in mindestens mehr als einer weiteren Aufgabe als Input Verwendung findet.

Mit Hilfe der aufgezeigten Regel ist es möglich, daß Verfahren der Aufgabenanalyse so zu nominieren, daß es zu einem einheitlichen und damit vergleichbaren Detaillierungsgrad des Aufgabengefüges führt. Somit ist eine entsprechende Nominierung der Aufgabenanalyse erzielt.

Das Schaubild (links) aus der Personalabrechnung soll das aufgezeigte Verfahren der iterativen Aufgabenanalyse noch einmal verdeutlichen.

Die Input-Outputanalyse

Die mit Hilfe der Aufgabenanalyse ermittelten Aufgaben (Aktivitäten) sind im folgenden Schritt einer Input-Outputanalyse zu unterwerfen. Hierdurch kann festgestellt werden, welche Inputinformationen zur Erfüllung einer Aufgabe benötigt werden und aus welchen vorgelagerten Aufgaben diese Informationen stammen. Ebenso wird ermittelt, welche Information bei der Durchführung einer Aufgabe entsteht und für welche nachgelagerten Aufgaben diese Outputinformation benötigt wird.