Heimat

15.03.1985

Die besondere Gefahr einer benutzerfernen Marketenderei liegt darin daß ein Produkt wohl "zu früh" kommen kann - nie dagegen zu spät.

Für den US-Hersteller Lomac beispielsweise wurde es vor einigen Jahren zum Problem, daß sein Kleinrechner Adam Deutsch reden konnte. Die Freaks mochten ihn nicht ñ bissen, wie man weiß, lieber in den kalifornischen Apfel.

Doch nun hat Heimat auch im High-Tech-Bereich Hochkonjunktur. In Tageszeitungsganzseiten rät etwa ein bayerischer Elektrokonzern ("Augsburg erwache") einem Kleinrechner-lnteressenten:

"Bleibe im Lande - denn "mit den(?) neuen Siemens PC können Sie deutsch reden".

Trauerwein ist etwas verwirrt. Im Rundfunk wirbt nämlich die deutsche Osborne Tochter des aus dem Chapter-11-Heilschlaf erwachten amerikanischen Mikro-Pioniers, mit einem "Personahl-Compjuter" - einem Rechner offensichtilch für die Personal-Abteilung.

Das Kürzel "PC" in der Siemens-Anzeige kann demnach eigentlich nur auf nämlichen Verwendungszweck hinweisen. Oder sollte doch der "Pici"-Gerätetyp (im Englischen für "Pörsonell Compjuter") gemeint sein, den unter anderem auch die IBM Corp. vertreibt? Dessen Entsorgungsart ist hierzulande unbekannt.