Motorola bleibt vorn

Handyabsatz trotzt der US-Konjunkturschwäche

12.08.2008
Von pte pte
Der Absatz von Mobiltelefonen ist in den USA im zweiten Quartal um 5,3 Prozent gewachsen. LG ist Marktführer Motorola auf den Fersen.

Angesichts des hohen wirtschaftlichen Drucks durch Inflation, die US-Konjunkturschwäche und zurückhaltenden Konsum überrascht die deutliche Steigerung selbst Branchenexperten. Diese hatten vornehmlich aufgrund des höheren Verzichts auf Luxusgüter mit einem Rückgang der Verkaufszahlen gerechnet. Angaben der Beratungsgesellschaft Strategy Analytics zufolge wurden im zweiten Quartal 41,9 Millionen Geräte gegenüber 39,8 Millionen Handys im Vorjahreszeitraum verkauft. Mit einem Marktanteil von 26 Prozent kann Motorola Platz eins am US-Markt behaupten. Der südkoreanische Hersteller LG Electronics setzt die Verfolgung mit einem Plus von zwei Prozent auf 16,8 Millionen verkaufte Einheiten jedoch fort und will noch 2008 einen Marktanteil von 22 Prozent erreichen.

Weltweit liegt weiterhin Nokia mit einem 46-prozentigen Marktanteil in Führung, während Motorola und LG nur die Plätze drei und vier einnehmen. "Das regionale Muster bei Nokia wird sich nicht großartig verändern. Zugunsten des Nokia-Absatzes werden sich die Emerging Markets weiterhin stark entwickeln", erklärt UniCredit-Analyst Roland Pitz im Gespräch mit pressetext. Zwar spielen die Produkte der Konkurrenz eine Rolle, bisher habe jedoch auch der Hype um das Apple iPhone dem Unternehmen nicht negativ zusetzen können. "Außerdem wird auch Nokia mit einem neuen Top-Gerät kommen. Dessen Relevanz und Akzeptanz muss sich aber erst zeigen", so Pitz. Von Vorteil für den finnischen Hersteller sei, dass das iPhone derzeit bei nur wenigen Mobilfunkbetreibern erhältlich ist. Dadurch wäre für viele Interessenten ein Anbieterwechsel erforderlich, der sie vom iPhone-Kauf abhalte.

Nach den Angaben von Strategy Analytics bestätigt sich die Relevanz attraktiver Vertragspakete auch am US-Markt. So hätten besonders Folgemodelle, die ältere Handys ablösen, zu dem starken Anstieg der Absatzzahlen beigetragen. Prognosen zufolge soll die angeschlagene Handy-Sparte bei Motorola nach Marktanteilen weltweit auf Platz fünf abrutschen. Demgegenüber konnten in den USA neben LG und Nokia auch Samsung Electronics und Research in Motion (RIM) eine Steigerung der Verkaufszahlen erreichen. RIM verzeichnete angesichts eines größeren Angebots an Blackberrys erstmals einen Marktanteil im zweistelligen Prozentbereich. (pte)