Short-Sales

Handel mit fallenden Kursen

04.05.2001
Im Gegensatz zu den USA werden Short-Sales, auch Leer- oder Blankoverkauf und Fixgeschäft genannt, in Deutschland überwiegend durch institutionelle Anleger betrieben. Einzige Ausnahme ist die Broker-Tochter des Bankhauses Trinkaus & Burkard, Sino, die Short-Sales auch im Rahmen von Daytrading anbietet.

Bei Leerverkauf handelt es sich um den Verkauf von Kassapapieren (Aktien oder festverzinsliche Papiere), die der Händler zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses nicht besitzt. Rechnet der Anleger mit fallenden Kursen, so leiht er sich die Papiere von einer Bank oder Fondsgesellschaft, verkauft sie und kauft sie zu einem späteren Zeitpunkt zurück. Sind die Kurse erwartungsgemäß gefallen, profitiert er ohne eigenen Kapitaleinsatz von der Differenz der Preise - abzüglich einer geringen Leihgebühr, die sich in der Regel zwischen 0,1 und fünf Prozent bewegt.

Starke KursimpulseShort-Seller, die mit einem beachtlichen Aktienvolumen handeln, können mit dem Verkauf eine Kursbewegung nach unten auslösen oder zumindest bestärken. Doch auch wenn dem Wetten auf Kursverluste etwas Anrüchiges anhaftet und es gerade für die betroffenen Unternehmen unangenehm sein dürfte, hat die Taktik auch markttechnischen Nutzen. Denn immerhin sorgen Short-Seller für Liquidität am Kapitalmarkt, auch wenn sich dieser in einer Baisse befindet.