Wachstumsmarkt prognostiziert

Großanbieter haben beim Outsourcing klare Vorteile

10.04.1992

NEW YORK/VIENNA (CW) Zahlen über das US-Outsourcing-Geschäft haben die Marktforscher von Frost & Sullivan veröffentlicht. Das heutige Marktvolumen von 12,2 Milliarden Dollar werde sich bis 1995 mehr als verdreifachen, heißt es in einer Studie. Von einer Konsolidierung des Marktes zugunsten besonders großer Anbieter gehen die Analysten von Input aus.

In ihrem Report "Outsourcing Market Awards Analysis" analysiert Input Outsourcing-Verträge, die in acht vertikalen Märkten geschlossen wurden. Darunter befanden sich unter anderem Banken, Versicherungen, lokale Verwaltungen und US-Behörden, Fertigungs- und Handelsunternehmen. Zwar falle hier das Angebot von Outsourcing-Unternehmen auf fruchtbaren Boden, doch zeichne sich der Trend ab, daß die sehr großen Dienstleister zunehmend als Partner akzeptiert würden und einen größeren Teil der Geschäfte abschließen könnten.

Das in Langgöns bei Gießen ansässige Marktforschungsunternehmen nennt für diese Entwicklung zwei Gründe. Zum einen hätten die Branchenriesen die größeren und besseren Ressourcen, um ihre Kunden zufriedenzustellen, zum anderen verschaffe ihnen ihre internationale Reputation Vorteile. Waren früher Nischenanbieter insofern beliebt, als sie hochspezialisierte Expertise bieten konnten, so haben hier die Großanbieter aufgeholt. Sie können ebenfalls Nischenmärkte bedienen und verfügen zudem über größere finanzielle Stabilität, bessere Ressourcen und größere geographische Reichweite.

Eine Marktsättigung, so meinen die Auguren von Frost & Sullivan International, New York, ist beim Outsourcing-Geschäft so schnell nicht in Sicht. Im Gegenteil, DV-Dienstleistungen nehmen nach Einschätzung der Analysten einen immer größeren Teil des IT-Budgets in Anspruch. Von insgesamt 478 Milliarden Dollar, die nach Schätzungen der Marktforschungs-Company mit deutschem Sitz in Frankfurt im Jahre 1995 für Informationstechnologie ausgegeben werden, entfallen acht Prozent auf das Outsourcing. Im letzten Jahr seien von 394 Milliarden Dollar rund 3,1 Prozent für Outsourcing ausgegeben worden.

In der Studie "The US Market for Outsourcing" wurde auch ermittelt, welche Computerressourcen Anwender bevorzugt auslagern. Etwa die Hälfte aller vom Dienstleister bezogenen Leistungen werden sich demnach 1995 auf den Mainframe beziehen. Am rasantesten wächst die Nachfrage nach Netzequipment. Dieses Segment soll 1995 etwa 21 Prozent des gesamten US-Marktes für Outsourcing ausmachen.