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Google entschlüpfen falsche Prognosen

08.03.2006
Der grundsätzlich mit Informationen an Investoren äußerst zurückhaltende Suchmaschinenriese hat in der vergangenen Woche versehentlich interne Berechnungen veröffentlicht.

Die auf der Website http://investor.google.com preisgegebenen Informationen seien lediglich als interner Kommentar zu einer Präsentation im Rahmen der alljährlichen Analystenveranstaltung gedacht gewesen, erklärte Google in einer Stellungnahme an die US-Börsenaufsicht SEC. Zudem stamme ein Teil der Fußnoten aus einer anderen Präsentation, die im Rahmen eines internen Produktstrategie-Meetings im vierten Quartal 2005 abgehalten worden sei.

In den Anmerkungen stand unter anderem, dass Googles Werbeumsatz von sechs Milliarden Dollar im vergangenen Jahr auf 9,5 Milliarden Dollar wachsen werde. Wegen der starken Konkurrenz sei jedoch zu befürchten, dass die Gewinnmargen mit dem Werbeprogramm Adsense in 2006 und darüber hinaus schrumpfen.

Diese Angaben seien nicht zur Finanzplanung bestimmt gewesen und dürften nicht als Prognose interpretiert werden, erklärte Google in dem SEC-Bericht. Das Unternehmen gebe entsprechend seiner bisherigen Praxis auch künftig keine Umsatzschätzungen ab. Das hinsichtlich der Entwicklung der Margen im Anzeigengeschäft abgegebene Statement entspreche ebenfalls nicht den gegenwärtigen Erwartungen von Google, fügten die Kalifornier hinzu. Korrekt sei dagegen eine - ebenfalls versehentlich veröffentlichte - Anmerkung bezüglich der Kosten für Mitarbeiteroptionen. Die für den Zeitraum bis 2006 anfallenden Aufwendungen würden nach wie vor auf 342 Millionen Dollar geschätzt. (mb)