Nach MAP Erfolg des Automobilkonzerns ein neuer Anlauf:

GM engagiert sich für Unix-Standard

16.05.1986

WARREN (CWN) - Als Standardbetriebssystem im Produktionsbereich wird General Motors (GM) demnächst Unix System V einsetzen. Der Automobilkonzern, der mit seinem Manufacturing Automation Protocol (MAP) schon einmal Weg bereiter für einen Standard gewesen ist, informierte jetzt offiziell die DV-Hersteller von seinen Plänen.

Ziel der Aktivitäten ist es, im GM-Produktionsbereich die unterschiedlichen Systemprodukte verschiedener Hersteller sowie eigene Inhouse-Systeme unter einen Hut zu bringen. Im Gegensatz zum MAP-Vorhaben gibt es jedoch in puncto Unix vorläufig kaum Resonanz von seiten der US-amerikanischen Hersteller.

Zweifel an einem offiziellen Announcement für einen Unix-Standard von seiten der DV-lndustrie hegt John Williams, Vorsitzender des kürzlich bei GM gegründeten Unix-Komitees. Seiner Ansicht nach

werden sich derartige Bestrebungen jedoch in den Produktlinien diverser Hersteller niederschlagen. "Viele Anbieter", so der Chairman, "engagieren sich ohnehin bereits in der Unix-Arena. So bietet Digital Equipment beispielsweise mit Ultrix ein eigenes Unix-Produkt an. Auch für IBM ist das AT&T-Betriebssystem durchaus eine Größe, mit der zu rechnen ist."

Ein IBM-Sprecher in den USA bemerkte dazu, daß der Marktführer zwar durchaus Unix-Versionen auf bestimmten Systemen verfügbar mache; diese Strategie sei jedoch in keinem Falle so zu verstehen, daß IBM sich jetzt ins Unix-Lager schlage.

Das Unix-Komitee des Automobilherstellers verhandelt derzeit mit

dem Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) über einen potentiellen Unix-Standard. Mit einer endgültigen Version wird allerdings erst Ende 1987 gerechnet.