Satelliten vor dem Absturz

Globalstar verbrennt Milliarden

13.04.2001

MÜNCHEN (CW) - Im Februar 1999 vertraten die Analysten von JP Morgan Securities die Meinung, dass der Satelliten-Handy-Betreiber Globalstar "in naher Zukunft" den Breakeven erreichen werde. Das Kursziel für 2000 liege bei 38 Dollar pro Aktie. Inzwischen sind die Anteilscheine des Unternehmens an der Nasdaq nur noch rund 50 Cent wert, zudem droht ein Delisting im April. Aufgrund von Abschreibungen für die in den Orbit geschossene sowie die bodengestützte Hardware hat Globalstar im Geschäftsjahr 2000 ein stattliches Minus von 3,8 Milliarden Dollar erzielt. Gleichzeitig betrugen die Umsätze nur rund 3,7 Millionen Dollar. Mitte März hatte der Dienst etwa 40000 Kunden. Umgerechnet bedeutet dies ein Jahresminus von 95000 Dollar pro Nutzer - wahrscheinlich mehr, als wenn man Tonbänder per Kurierdienst verschickt hätte. Beobachter gehen davon aus, dass Globalstar noch in diesem Jahr Gläubigerschutz beantragen muss.