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Global-Crossing-Gründer Gary Winnick tritt ab

02.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Gary Winnick, Gründer und zuletzt noch Chairman des bankrotten TK-Konzerns Global Crossing, hat seinen Rücktritt aus dem Verwaltungsrat angekündigt. Seine letzte Aufgabe - die Einrichtung eines mit 25 Millionen Dollar dotierten Fonds für Mitarbeiter, die durch ihre Firmenbeteiligungen Geld verloren hatten - sei erfolgreich abgeschlossen, erklärte Winnick. Er bedauere es außerordentlich, dass viele Mitarbeiter von Global Crossing durch die Krise der TK-Branche Geld oder ihren Arbeitsplatz verloren hätte, schrieb er in einer Mitteilung an die Belegschaft. Ein wenig zynisch wirkt dies angesichts der Tatsache, dass Winnick selbst aus dem Verkauf von Unternehmensaktien seit dem Börsengang 1998 rund 735 Millionen Dollar erlöste. Anteilscheine im Wert von 124 Millionen Dollar beispielsweise veräußerte Winnick noch im Mai 2001, weswegen noch Ermittlungen laufen.

Nach Winnicks Rücktritt hat Global Crossing, das mit Außenständen von rund zwölf Milliarden Dollar im Januar 2002 einen der größten Konkurse der US-Geschichte angemeldet hatte und nun seit Mitte Dezember an seiner offiziell abgesegneten Restrukturierung arbeitet, die unabhängigen Directors Jeremiah Lambert und Myron Ullman zu Co-Chairmen ernannt. Der bisherige Co-Chairman Lodwrick Cook tritt dafür zurück, verbleibt aber im Verwaltungsrat des Unternehmens. (tc)