Gigabit Ethernet - der Standard

12.11.1998

Im Juni 1998 hat das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) den Standard zum Übertragungsverfahren Gigabit Ethernet verabschiedet. Unter der Bezeichnung 802.3z steht seitdem eine Spezifikation zur Verfügung, die zumindest theoretisch Übertragungen mit Geschwindigkeiten von 1000 Mbit/s ermöglicht und dabei das gleiche Format und die gleiche Größe für Daten-Frames benutzt wie Ethernet und Fast Ethernet. Das Hochgeschwindigkeits-Verfahren unterstützt den Vollduplexbetrieb für die Verbindung zwischen Switches sowie Switches und Arbeitsplatzrechnern, außerdem den Halbduplexbetrieb für Shared-Umgebungen unter Einsatz von Repeatern und dem Ethernet-typischen Kollisionserkennungsverfahren Carrier Sense Multiple Access with Collision Detection (CSMA/CD). Zunächst ist nur der Betrieb über Glasfaser vorgesehen, ein Standard für Gigabit Ethernet über Kupferleitungen soll laut IEEE im März 1999 folgen.

Copper Gigabit Ethernet (802.3ab), das auf den weit verbreiteten Kabeln der Kategorie 5 betrieben werden soll, wollen die Normierer auf Basis der 100Base-T2-Technik realisieren. Ursprünglich entwickelt, um Sprach- und Datentransfer über zwei Kabelpaare der Kategorie 3 zu realisieren, konnte sich das Verfahren jedoch nicht am Markt durchsetzen. In einer modifizierten Version soll es nun Gigabit Ethernet über Kupfer auf die Sprünge helfen. Versuche in den Testlabors sind der 802.3ab-Workgroup zufolge erfolgreich verlaufen, Erfahrungen im realistischen Netzbetrieb müssen allerdings noch die Alltagstauglichkeit beweisen.