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Gerichtstermin von SAP und Oracle auf 11. September verschoben

05.09.2007
Das ursprünglich für Dienstagnachmittag (Ortszeit) angesetzte erste Aufeinandertreffen des deutschen Software-Anbieters SAP und seines US-Konkurrenten Oracle vor einem Gericht in San Francisco ist auf den 11. September verschoben worden.

Dem zuständigen Richter gehe es nicht gut, sagte ein SAP-Sprecher am Mittwoch. Das Unternehmen sei kurzfristig von der Verlegung unterrichtet worden; das neue Datum sei auch noch nicht endgültig.

Bei dem Termin handelt es sich um ein Vorgespräch für den eigentlichen Prozess, bei dem Richter und Anwälte die Termine für die Verhandlungstage und weitere Formalien abklären. Auch soll beraten werden, ob der vom SAP-Erzrivalen Oracle angestrengte Prozess außergerichtlich beigelegt werden kann.

Der US-Konzern wirft dem deutschen Weltmarktführer für Unternehmens-Software vor, sich über seine Support-Tochter TomorrowNow wiederholt unerlaubt Zugang zu einer Kundenbetreuungs-Website Oracles verschafft und von dort Software sowie Dokumentationen heruntergeladen zu haben. Die bei dem Gericht eingereichte Klage lautet auf Diebstahl geistigen Eigentums. SAP-Vorstandschef Henning Kagermann hatte den unerlaubten Zugang zu Oracle-Datenbanken Anfang August eingeräumt, die Industriespionagevorwürfe aber vehement zurückgewiesen.

Der Walldorfer DAX-Konzern will den Konflikt außergerichtlich beilegen. SAP schlägt vor, dass alle Parteien innerhalb der kommenden Monate zu einer Schlichtung unter Leitung eines aktiven oder pensionierten Richters geladen werden. Oracle hat sich bislang nicht zu dieser Option geäußert. Die Schlichtung hat mit dem eigentlichen Prozess erstmal nichts zu tun.

SAP und Oracle stehen seit Jahren in einem erbitterten Wettbewerb im Markt für Unternehmens-Software. Während der deutsche Konzern auf Wachstum aus eigener Kraft setzt, verfolgt Oracle-Chef Larry Ellison eine aggressive Einkaufspolitik. Um SAP von seiner Spitzenposition zu verdrängen, hat der Datenbankspezialist in den vergangenen drei Jahren mehr als 25 Milliarden Dollar für zahlreiche Unternehmenssoftware-Firmen aufgewendet. (dpa/tc)