Bundesministerium startet Hochschulprojekt:

Gemeinschaftsaktion gegen PC-Notstand

21.07.1989

BERLIN (CW) - Ein "Mikrocomputerforum für Bildung und Wissenschaft" hat das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft (BMBW) ins Leben gerufen. Die neue Gemeinschaftsaktion von Wirtschaft und Wissenschaft ergänzt das Computer-lnvestitions-Programm (CIP) für die Hochschulen.

Für je 100 Studenten gibt es derzeit an den bundesdeutschen Hochschulen einen Computerarbeitsplatz. In etwa fünf Jahren soll sich die Rechner-Studenten-Relation auf eins zu 15 verbessern. Dies ist das Ziel des 1985 vom BMBW und den Ländern gestarteten und nun auf Dauer fortgesetzten Computer-Investitions-Programms. Künftig müssen hierzu rund 100 000 moderne Mikrocomputer plus Peripheriegeräte und Software beschafft werden.

Die wissenschaftliche Begleitung des CIP sowie die Geschäftsführung des neuen Mikrocomputerforums wurde der Berliner Gesellschaft für Technologieforschung e.V. (GTF) übertragen. Trotz des vierjährigen Bestehens ist das CIP nach GTF-Auffassung "noch längst nicht in der Routinephase". Die derzeit wichtigsten Probleme sieht die GFT in der Vernetzung mit externen Rechnern und der Beschaffung geeigneter Lehrsoftware.

Ein Dauerthema sei auch die Kompetenzverteilung zwischen den universitären Rechenzentren und den einzelnen Fachbereichen mit ihren dezentralen Mikrocomputerpools. Aufgabe des Mikrocomputerforums wird es sein, hier einen umfassenden Erfahrungsaustausch zu organisieren. Vorgesehen ist unter anderem der Aufbau einer aktuellen Mailboxverbindung zwischen CIP-Beteiligten über das Deutsche Forschungsnetz (DFN).

Zur Finanzierung des Projekts setzt das BMBW auf eine vierzigprozentige Beteiligung der Industrie, die bereits jetzt das CIP durch hohe Rabatte bei der Gerätebeschaffung fördert. Erste öffentliche Aktivität des Mikrocomputerforums ist eine Veranstaltung im Rahmen der CIP-Jahrestagung. Der Kongreß mit umfangreichem Messemarkt für Hochschulsoftware findet am 4. und 5. Oktober im Produktionstechnischen Zentrum der TU Berlin statt. Veranstaltungsteilnehmer sind Hochschulangehörige sowie Vertreter von Hardware- und Softwareanbietern.

Informationen: GTF Gesellschaft für Technologieforschung e.V., Klaus Dette, Hohenzollerndamm 91, 1000 Berlin 33 Telefon 0 30/8 25 50 70.