Fast Dump Restore (FDR)-Package in OS-OSVS-Umgebungen erhält Verstärkung durch "ABR"-Option:

Gegen Vergeudung von Speicher und Rechenzeit

12.06.1981

MÜNCHEN - "Das Datensicherungsgeschäft wird immer aufwendiger", meinte Arnold Pluym, Office Manager im Münchner Büro der Westinghouse Management Systems S.A., und begründete dies damit, daß sowohl Umfang wie auch Nutzungsintensität von Online-Plattenspeichern stetig zunähmen. Pluym wandte sich an OS- und OS/VS-Betriebssystem-Anwender, denen er in einem Einführungsseminar in München wie zuvor schon in einigen anderen deutschen Städten das Package "ABR" (Automatic Backup & Recovery) als Problemlöser anbot.

Westinghouse vermarktet ABR als kostenpflichtige Option zum bereits eingeführten Standardpaket "OS Fast Dump Restore" (FDR) und empfiehlt darüber hinaus den Einsatz des OS-Plattenreorganisations-Programms "Compaktor" (CPK). Westinghouse agiert als Auslandsrepräsentant des Software-Entwicklers Innovation Data Processing in Clifton, New Jersey, über dessen ABR-Freigabe in der COMPUTERWOCHE bereits kurz berichtet wurde.

Das Batch-System ABR verschafft dem Anwender nach Pluyms Darstellung den Hauptvorteil, daß seine Dateien archivierbar werden, entladen, "scratched" und entkatalogisiert werden können, und er damit seine Plattenseibekommt. Allzu häufig komme es vor, meinte Pluym und hob dabei speziell die TSO-User hervor, daß eine Platte vor lauter ungenutzten alten Files einem Schweizer Käse gleiche. Die von ABR gegen solche und ähnliche Mißstände verwendeten Verfahren heißen "zyklisches Backup" und "Generationen-Backup ".

Dateiweise Datensicherung

Im Gegensatz zu den Full Volume Dumps beim Generationen-Backup erlaubt das zyklische (oder auch "incremental") Backup eine auf einzelne Dateien beschrankte Sicherung. Mit der beim Anwender immer größer werdenden Plattenkapazität sind die gängigen, ausschließlich Full Volume Backups vorsehenden Verfahren nach Darstellung von Westinghouse wirtschaftlich nicht mehr tragbar.

Es bestehe daher Bedarf an einem System, das die zwischen zwei kompakten Backup-Läufen liegende Zeit spürbar verlängere. Dieses Ziel erreiche ABR durch die zyklische Datensicherung: Kopiert werden ausschließlich aktualisierte ("updated"). Files und dies auch nur bis zu einem vom Anwender festgelegten zahlenmäßigen Limit, bei dessen Erreichen ABR interveniere und ein Total-Backup veranlasse.

Pluym hob auch die Archivierungsfunktion von ABR hervor: Da den Endbenutzern immer mehr Online-Speicher zur Verfügung stehen, sei es geradezu an der Tagesordnung, daß Speicherplatz belegt und dann für Monate nicht mehr benutzt werde. Diese unproduktiven Datenmengen könnten ebensogut auf einem Offline-Medium gespeichert werden.

Die Installation von ABR geht nach Darstellung Pluyms in folgenden Schritten vonstatten:

þLink-Edit in autorisierte Bibliothek

þABR-Katalog anlegen und verknüpfen

þArchivierungsdatei anlegen

þPlatten initialisieren

þ(Wahlweise, für Terminal-Benutzer) Anlegen sequentieller Dateien für Remote Queue

ABR liefert Archive-, Catalog-, Scratch-, Simulated Archive-, Volume Status- und VTOC-Reports. Der Anwender hat nach Pluyms Angaben die Möglichkeit zu verhindern, daß bei einem Plattenauszug unsinnigerweise etwa auch das gesamte VSAM "gedumpt wird. Auch mit Multi-Volume-Dateien - so Pluym - hat der ABR-Anwender keine Schwierigkeiten. Die Restore-Funktion in ABR sorge automatisch dafür, daß das korrekte Magnetband angefordert werde, wenn abgespeicherte Daten wieder eingelesen werden müßten.

Die von ABR unterstützten Direktzugriffsspeicher der IBM sind:

2305, Modell 1 und 2

2314 / 2319

3330, Modell 1 und 11

3340, Modell 35 oder-70

3344

3350 Native oder Kompatibilitätsmode

3850 Massenspeicher-Subsystem

Zu den neuen Count Key Data (CKD)-Plattenlaufwerken 3375 und 3380 teilt Westinghouse mit, Innovation Data Processing und viele Kunden hätten erfolglos versucht, die betreffenden Spezifikationen von IBM zu erhalten. Westinghouse sichert zu, "kurz nach Freigabe" der technischen Daten, durch IBM die CKD-Devices unterstützen zu können.

ABR ist nach Angaben des Anbieters unter allen OS- und OS/VS-Betriebssystemen lauffähig. Um jedoch die auf der Update-Charakteristik und dem letzten Referenzdatum der Daten beruhenden automatischen Features voll nutzen zu können, sollte der ABR-Anwender nach Empfehlung von Westinghouse MVS SU60 installiert haben (Selectable Unit 60 ist "Data Management Support").

FDR/DSF-Benutzer zahlen für ABR 19 000 Mark.

Informationen: Westinghouse Management Systems S.A., Volmerswerther Str. 80-86, 4000 Düsseldorf 1, Tel.: 02 11/30 82 25, Tel.: Büro München: 089/3 515015.