Seit drei Jahren betriebliche Umwälzungen und Managementwechsel:

GEC reorganisiert "Information Systems"

26.10.1984

LONDON (CW) - Neu geordnet hat die britische General Electric Co. (GEC) ihren Unternehmensbereich "lnformation Systems" (Gecis). Die Neuorganisation liegt bereits drei Wochen zurück, wurde aber nicht öffentlich angekündigt.

Die vier Segmente von Gecis - gemeinsamer Jahresumsatz 150 Millionen Pfund - wurden aufgesplittet und auf andere Unternehmensbereiche von GEC verteilt. Bereits in den vergangenen drei Jahren erfolgten laut "Financial Times" eine Reihe von Umwälzungen mit zahlreichen Managementwechseln im Geschäftszweig Telekommunikation und Büroautomation.

General Electric hatte gehofft, daß sich die 1981 gegründete Gecis zu einer Speerspitze im schnell wachsenden Markt der Informationstechnologie entwickeln würde. Doch der Firmenbereich erfüllte die Hoffnungen nicht, und schließlich geriet die Gewinnmarge unter Druck.

Die zur Gecis gehörende Reliance Systems Ltd. hatte beispielsweise beim Equipmentverkauf Schwierigkeiten gegen den Konkurrenten British Telecom (BT). Probleme in der Produktion verzögerten zudem den Plan, ein neues Telefonterminal vorzustellen. Dies sollte, so die Financial Times, eine wichtige Rolle in der Büroautomationsstrategie des Unternehmens spielen. Darüber hinaus war beabsichtigt, eine Version der Nebenstellenanlage "Monarch" (Private Branch Exchange=PABX) von GEC in den USA zu vermarkten. Über zwei Millionen Pfund wurden bereits ausgegeben, um es auf den US-Standard zu bringen - ohne Erfolg.

In den vergangenen beiden Jahren hat BT weit mehr Aufträge für ihre großen PABX-Systeme erhalten als Reliance, die unter Lizenz der kanadischen Northern Telecom fertigt. Reliance, urteilt die lachsrote britische Nobelzeitung, sei ebenfalls gehandikapt, die eigentlich erfolgreichen Monarch-PABX-Systeme zu vertreiben. Grund: British Telecom hat in Großbritannien die exklusiven Vertriebsrechte.