Operativer Gewinn für 2002 angepeilt

Gauss Interprise muss sein Image aufpolieren

12.04.2002
HAMBURG (CW) - Die Gauss Interprise AG hat ihre Beratungssparte verkauft und konzentriert sich nun auf Content-Management-Systeme. Für 2002 ist man optimistisch, räumt jedoch ein, dass die Folgen des durch Zahlenmanipulation angeschlagenen Images nicht abzuschätzen seien.

Nachdem die Softwareschmiede im vergangenen Jahr das Defizit vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 18,2 Millionen auf 25,3 Millionen Euro ausweitete, sollen 2002 schwarze Zahlen geschrieben werden. Der Nettoverlust reduzierte sich von 116,9 Millionen auf 39,3 Millionen Euro.

Im fortgeführten Produktgeschäft erhöhten die Hamburger den Umsatz um 72 Prozent von 19,1 Millionen auf 32,8 Millionen Euro. Nicht eingerechnet sind Erlöse der Beratungssparte, die Ende 2001 im Rahmen eines Management-Buyouts für 9,1 Millionen Euro verkauft wurde.

Im Zusammenhang mit dem im Zuge der Jahresabschlussprüfung entdeckten Manipulationsfall erklärte der Konzern, dass mögliche negative Folgen für das Unternehmen nicht abzuschätzen seien. Der Imageverlust sei jedoch immens. Ende März war bekannt geworden, dass ein leitender Vertriebsmitarbeiter die Zahlen eines Großauftrags zu hoch angegeben hatte. Ein Teil dieser Einnahmen wurde bereits im vierten Quartal 2001 verbucht. (rs)