"Softwareinvestitionen bringen Wettbewerbsvorteile"

Gates betont den Wert der IT in der Krise

30.05.2003
MÜNCHEN (CW) - Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sollten Unternehmen den Wert der IT erkennen und deren Potenziale ausschöpfen. Mit dieser Botschaft warb Microsoft-Mitgründer Bill Gates vor rund 100 geladenen Topmanagern für mehr Investitionen in Software und Systeme.

"Einige mögen derzeit den Wert der IT in Frage stellen", so der langjährige Firmenchef in seiner Eröffnungsrede des jährlich abgehaltenen CEO Summit am Konzernsitz in Redmond. "Doch wir bei Microsoft glauben, dass wir uns erst am Anfang eines neuen Zeitabschnitts befinden." In dieser "digitalen Dekade", so Gates, ändere sich die Art und Weise, wie Menschen arbeiten und miteinander kommunizieren, durch den Einsatz von Informationstechnologie grundlegend.

Seit dem Platzen der Internet-Blase im Jahr 2001 habe sich die Weltwirtschaft verändert, konzedierte der Manager. Doch gerade in schlechten Zeiten könnten Unternehmen von Investitionen in neue Software profitieren und sich im härter gewordenen Wettbewerb Vorteile verschaffen. "Die IT-Ausgaben mögen gesunken sein, aber Sie bekommen mehr für Ihr Geld."

Redmond ist drahtlos vernetzt mit wenig Aufwand

Insbesondere Communication- und Collaboration-Tools versetzten Unternehmen in die Lage, die Produktivität der Mitarbeiter zu erhöhen und dabei Kosten zu senken. Gates verwies auf mehrere firmeninterne Projekte, darunter eines, das Kundeninformationssysteme mit Hilfe von XML und Web-Services verbinde. Microsofts "Information Worker" seien zudem flächendeckend mit Tablet PCs ausgestattet, das Firmengelände in Redmond komplett drahtlos vernetzt worden. Damit habe man die Effizienz der Angestellten mit minimalem finanziellem Aufwand gesteigert. Um die Möglichkeiten der neuen Rechner zu demonstrieren, verschenkte Gates Tablet PCs vom Typ "NEC Versa Lite Pad" an die geladenen CEOs.

Selbstkritisch äußerte sich der Chief Software Architect zum Thema Sicherheit. Zwar habe sein Unternehmen erhebliche Summen investiert, um diesbezügliche Probleme in den Griff zu bekommen, und dabei auch Fortschritte erzielt, doch: "Das Problem ist nicht vollständig gelöst." Produktivitätshemmend wirke sich auch die zunehmende Verbreitung von Spam-Mail aus. Microsoft werde dies in künftigen Generationen seiner E-Mail-Produkte berücksichtigen. (wh)