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Gartner: Java und .Net - beides zunächst ein Desaster

18.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Falls Ihr Unternehmen gerade vor der Frage steht, ob es sich für Suns Java oder Microsofts .Net als Entwicklungsarchitektur entscheiden soll, dann ist laut Gartner die Frage angebracht, ob überhaupt eine von beiden funktioniert. Rund 70 Prozent aller anfänglichen Java-Implementierungen seien bis dato gescheitert, so die Auguren. "Eine übermäßig große Zahl großer Java-Projeket ist fehlgeschlagen", erklärte Mark Driver, Research Director für Internet- und E-Business-Technologien.

Daraus solle aber Microsoft keine positiven Rückschlüsse für das eigene .Net ziehen, so Driver weiter. Die Misserfolgsquote für frühe Implementierungen der Microsoft-Architektur werde mit größter Wahrscheinlichkeit genauso hoch liegen. "Die einzige praktische Möglichkeit, das Risiko [einer fehlgeschlagenen Implementierung] zu mindern, ist das Outsourcing der Entwicklung", so Gartner weiter.

Trotz der Probleme für die Early Adopters erwartet das Institut dann, dass bis zum Jahr 2005 die Entscheidung um die Enterprise-Architekturen zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Rivalen J2EE (Java 2 Enterprise Edition) und .Net wird. Beide sollen in drei Jahren jeweils rund 40 Prozent des Markts beherrschen. "Die meisten größeren Unternehmen werden beide Plattformen haben", erwartet Driver. "Sie sind zu Defacto-Standards geworden." (tc)