Texaner entwickeln GaAs-Prozessor

Gallium-Arsenid beschleunigt RISC-CPU auf extreme 200 MIPS

15.03.1991

LONDON (pi) - Zunächst gescheiterte Pläne, den Sparc-RISC-Prozessor von Sun als Gallium-Arsenid-Implementation zu entwickeln, sind nach Informationen des britischen Informationsdienstes "Computergram" erfolgreich abgeschlossen worden.

Ursprünglich sollte das GaAs-Projekt von Sun Microsystems selbst und der jetzt nicht mehr existierenden Prisma Inc. verfolgt werden. Nach Rückschlägen hatte die Systems & Processes Engineering Corp. aus der texanischen Hauptstadt Austin als Lizenznehmer von Sun das Zepter in die Hand genommen und die Entwicklung vorangetrieben.

Ein Unternehmenssprecher meldete nun Vollzug und gab bekannt, daß Muster eines 200-Megahertz-Chips, der 200 MIPS Rechenleistung aufweise, noch in diesem Quartal von dem kalifornischen Unternehmen Vitesse Semiconductor Corp. in Camarillo gefertigt würden. Die Firma hatte sich bereits früher einen Namen als GaAs-Pionier und -Spezialist gemacht.

Zu den Zielen der Systems & Processes Engineering Corp. gehörte ursprünglich auch, Satellitenkommunikations- und Image-Processing-Anwendungen für diesen Prozessor zu entwickeln - Insider munkeln, das Unternehmen aus Austin habe einen Vertrag mit der NASA.

Sun darf gemäß einer Vereinbarung die Technologie nun selbst lizenzieren. Allerdings gibt es Informationen, nach denen der Workstations-Primus selbst über einem eigenen GaAs-Projekt mit dem Codenamen "Brut" brütet.