Geschäftsreise, Urlaub, ein Wochenende bei der Familie – längere Abwesenheiten können Einbrecher auf den Plan rufen. Anstelle behaglicher Heimeligkeit erwartet die Rückkehrer dann oft ein Scherbenhaufen. Doch nicht nur teure Alarmanlagen und Sicherheitsdienste können die eigenen vier Wände schützen, auch günstige Lösungen können Langfinger vertreiben. Wir stellen Systeme vor, die während der Abwesenheit für einen belebten Eindruck sorgen. Und sollte es doch zu einem Einbruch gekommen sein, so helfen Handy-Ortung und Inventarverwaltung bei Begrenzung und Regulierung des Schadens.
- Fake TV – Die Fernseh-Attrappe
Ein sehr günstiges Gadget, das Einbrecher abschrecken soll, bekommen Sie für rund 35 Euro mit dem so genannten Fake TV. Das kleine Plastik-Kästchen ist an der Front mit zwölf LEDs ausgestattet, die im Zusammenspiel beim Blick in die Wohnung den Eindruck erwecken, als würde der Bewohner fernsehen. Während der Fake TV lediglich viel Strom verbraucht wie ein gewöhnliches Nachtlicht, simuliert er täuschend echt die Farb- und Szenenwechsel einer echten Flimmerkiste. Das Gadget schaltet sich automatisch bei Dämmerung ein und läuft auf Wunsch zwischen drei und sieben Stunden lang. Über externe Timer lässt sich die Laufzeit noch präziser variieren. - Elektronischer Wachhund
Eine ähnlich preiswerte Lösung gegen Einbrecher stellt der elektronische Wachhund dar. Das Gadget ist mit einem Lautsprecher und einem Bewegungsmelder ausgestattet. Nähert sich ein potenzieller Eindringling dem Haus, wird das über einen Radarsensor durch die Wand hindurch registriert. Das Ergebnis: Aus dem 105 dB Lautsprecher ertönt realistisches Hundegebell vom Tonband. Umso länger sich der Fremde vor der verschlossenen Tür aufhält, desto energischer wird das Gekläff der elektronischen Spürnase. Entfernt sich der Eindringling, verstummt das Bellen automatisch. Zusammen mit einem Warnschild mit der Aufschrift „Vorsicht! Bissiger Hund!“, schaffen Sie so die perfekte Illusion. - Energiesparlampe Megaman Sensor
Ebenfalls zur Simulation eines bewohnten Hauses gedacht ist die Energiesparlampe Sensor Classic von Megaman. Die Glühbirne lässt sich in jede E27-Fassung einschrauben und schaltet sich bei Dämmerung automatisch ein. Ein entsprechender Sensor sorgt so auch während eines Urlaubs in den Abendstunden für den Eindruck eines belebten Wohnbereichs. Durch den geringen Verbrauch von 15 Watt gibt es nach der Rückkehr darüber hinaus keine böse Überraschung auf der Stromrechnung. - Überwachungskameras mit Bewegungssensor
Schon in die Richtung einer Alarmanlage gehen Kamerasysteme, auf deren Live-Bild auch unterwegs zugegriffen werden kann. Ein Beispiel hierfür ist das erweiterbare Alert 750i Indoor Master System von Logitech. Das für den Innenbereich gedachte Set umfasst eine Kamera in Größe einer Zigarettenschachtel, entsprechende Stative und Halterungen sowie die nötige Software. Die aufgenommenen und auf einer microSD-Karte abgelegten Videos haben eine Auflösung von 960 x 720 Pixeln. Aktiv wird die Kamera erst, wenn sie eine Bewegung im Haus registriert. Dann erfolgt eine Warnung an eine vorher hinterlegte Handynummer oder E-Mail-Adresse. Doch auch zur aktiven Überwachung ist das System geeignet. Die aufgenommenen Videos lassen sich unterwegs auf dem Smartphone oder Tablet anzeigen. Mit 260 Euro ist das Set jedoch recht kostenintensiv. Auch für den Außenbereich hat Logitech ein System im Angebot, das sogar im Dunkeln brauchbare Bilder liefert. - Kameraattrappen
Deutlich günstiger - allerdings auch nur mit psychologischer Wirkung - werden Kamera-Dummys angeboten. Einsteigermodelle sind bereits ab knapp 20 Euro erhältlich und umfassen blinkende LEDs sowie Dummy-Anschlusskabel, die den abschreckenden Eindruck untermauern sollen. Noch authentischer sind Attrappen, die über einen Bewegungsmelder verfügen und so dem Einbrecher folgen. Auch diese Systeme sind günstig zu haben, allerdings gibt es zahlreiche Kritiker, die die Spielzeugoptik der Geräte bemängeln. - Alarm-Sicherung für Türen und Fenster
Anstelle das komplette Haus mit einer teuren Alarmanlage zu verkabeln, kann sich auch eine einfache Alarm-Sicherung für Türen und Fenster als effektiv erweisen. Pro Stück sind die kleinen Helfer bereits für knapp 20 Euro zu haben und dürften mit einer Lautstärke von 95 dB so manchen Störenfried abschrecken. Die Sicherung verfügt über einen direkt am Tür- oder Fensterrahmen montierten Magnetschalter. Wird die Eingangstür oder eines der Fenster mit Gewalt geöffnet, ertönt ein lauter Alarmton. Über ein Tastenfeld lässt sich das Gadget mit einem Zahlencode versehen, der vor dem Öffnen der Fenster eingegeben werden kann, damit der Hausherr nicht versehentlich beim Lüften Alarm auslöst. - Infrarot-Durchgangswächter
An die Sicherheitssysteme in Museen erinnert der Infrarot-Durchgangsmelder. Das Set für knapp 30 Euro umfasst zwei Stationen, die im Abstand von bis zu 20 Metern platziert werden können und permanent über Infrarot zueinander Kontakt halten. Wird der unsichtbare Lichtstrom unterbrochen, so löst das System Alarm aus. Dieser fällt mit 97 Dezibel ohrenbetäubend aus und sollte wachsame Nachbarn auf den Plan rufen. Durch die Verwendung von Batterien ist der Infrarot Durchgangswächter auch unabhängig von der Steckdose einsetzbar. - IP-Steckdosen
Zahlreiche Hersteller haben intelligente Steckdosen im Angebot. Dabei handelt es sich um Aufsteck-Lösungen, die Elektrogeräte aus der Ferne steuerbar machen oder diese zu festen Zeitpunkten einschalten. AVM, die Macher der weit verbreiteten Fritzbox-Router, bieten mit FRITZ!DECT 200 ein solches Gerät für knapp 50 Euro an. Zur Abwehr von Einbrechern eignet sich die intelligente Steckdose, wenn darüber Stromverbraucher aktiviert werden, die den Eindruck einer belebten Wohnung erwecken. Die Steuerung erfolgt über einen hinterlegten Google-Kalender oder via Smartphone über das Internet. - Hausrat- und Inventarverwaltung
Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, lohnt sich die Installation der Software Hausrat- und Inventarverwaltung. Mit dem kostenlosen Tool lässt sich der gesamte Hausrat nach Zimmern erfassen und mit Quittungen und Fotos komplettieren. Die Software erfasst durch die Eingabe des Kaufpreises oder Zeitwerts außerdem die Gesamtsumme ihres Hausrats. Damit lässt sich ausrechnen, ob die Höhe die Versicherungssumme der Hausratversicherung ausreichend ist. Sollten Sie Opfer eines Einbruchs werden, können sie außerdem die gestohlenen Gegenstände und deren Wert mit dieser vollständigen Liste belegen. - Tablet- und Smartphone nach dem Diebstahl orten
Sollten Einbrecher oder Diebe ihr Smartphone oder ihren Tablet-PC gestohlen haben, lassen sich die Geräte über unterschiedliche Dienste orten oder aus der Ferne löschen. Über iCloud.com können Sie Apple beispielsweise erlauben, ihr Smartphone im Ernstfall zu orten, auch das Sperren Ihrer Daten, damit diese nicht in die Hände Dritter geraten, ist hierüber möglich. Ortungsdienste werden auch von den Mobilfunkanbietern zu Verfügung gestellt, deren Angaben zum Standort sind jedoch meist recht vage. Eine Alternative stellen die unterschiedlichen Hardware-Hersteller mit eigenen Angeboten wie etwa Samsung Dive, der HTC-Sense-Website oder dem Windows-Phone-Web-Portal zur Verfügung.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.