Fuse ESB 4.0 erleichtert Open-Source-Projekte

14.10.2008
Version 4.0 des Enterprise Service Bus von Progress Software schafft professionelle Rahmenbedingungen für die quelloffene Entwicklung.

Progress Software, Anbieter von Applikations-Infrastruktursoftware für die Entwicklung, Implementierung, Integration und das Management von Geschäftsanwendungen, hat Fuse ESB 4.0 vorgestellt. Dabei handelt es sich um die Enterprise-Version von "Apache ServiceMix 4.0", einem weit verbreiteten standardbasierten und quelloffenen Enterprise Service Bus (ESB).

Zu den wichtigsten Neuerungen in Release 4.0 zählt die Unterstützung des Standards Java Business Integration 2.0 (JBI). Ferner ist Fuse rückwärtskompatibel zu JBI 1.0. Damit wird sichergestellt, dass Komponenten aus Fuse 3.x respektive ServiceMix 3.x auch mit der neuen Version zusammenarbeiten können.

Designer für Integration Patterns

Außerdem unterstützt die Progress-Variante den OSGi-Standard, was Anwendern eine größere Flexibilität beim Zusammenstellen und Verteilen von unternehmensweiten Infrastruktur-Komponenten verschafft. Mit Fuse ESB 4.0 wird auch ein neuer Designer eingeführt. Er erlaubt die Erstellung von Enterprise Integration Patterns (EIPs) per Point-and-Click, das Debugging und die Validierung von EIPs sowie die Visualisierung bereits vorhandener Routes einschließlich des Reverse Engineering.

Die Progress-Entwicklung ist ein getestetes und zertifiziertes Release des Open-Source-Projekts ServiceMix der Apache Software Foundation. Der Hersteller wählt bestimmte Releases aus diesem Projekt aus, testet sie, erstellt eine vollständige Dokumentation und vertreibt sie unter der Apache-Lizenz. Dazu gehören auch ein 24x7-Enterprise-Support sowie Consulting und Training für Kunden, die SOA-Techniken auf Open-Source-Basis für unternehmenskritische Applikationen einsetzen wollen.

Neuerungen auf einen Blick

Version 4.0 von Fuse ESB stellt laut Progress eine einheitliche Plattform bereit, die es Entwicklern ermöglicht, die benötigten Integration Patterns in den ihnen vertrauten Programmiermodellen zu implementieren. Die wichtigsten Komponenten und Neuerungen sind:

  • der Normalized Message Router (NMR) - ein Standardverfahren, über das Komponenten mit einem ESB kommunizieren können. Es unterstützt nun neben JBI eine Vielzahl weiterer Programmiermodelle;

  • das OSGi-Framework, das einen schnellen und standardisierten Weg für die Erstellung, Verteilung und Bereitstellung von Integrations-Komponenten als Module bietet;

  • der integrierte Fuse Message Broker - eine auf dem Standard Java Message Service (JMS) basierende Messaging-Infrastruktur im NMR, die auch für die Kommunikation mit dem ESB sorgt;

  • der integrierte Fuse Mediation Router - eine Routing Engine, mit der man Enterprise Integration Patterns erstellen kann;

  • das integrierte Fuse Services Framework - ein Web-Services-Feature (Soap), das eine einfache Erstellung von Web-Services mit einem breiten Spektrum von Programmiermodellen erlaubt;

  • der kompakte, eingebettete ESB, der als Stand-alone-ESB-Provider (mit integriertem Spring-Support), am Netzwerkrand (in einem Client oder Server) oder als Service in einem anderen ESB sowie auf Applikations-Servern mit Java SE oder Java EE laufen kann;

  • die Fuse ESB Console - ein Benutzer-Interface für die Verteilung, Verwaltung und Bereitstellung von Bundles;

    Gartner meint:

    Massimo Pezzini, Vice President beim Marktforscher Gartner, erklärt im Zusammenhang mit der Vorstellung des quelloffenen Fuse ESB 4.0: "Die Mehrzahl der Open-Source-Benutzer sind technikorientierte Anwender, die zuerst auf Flexibilität, Herstellerunabhängigkeit und die Einhaltung von Standards achten.

    Heute jedoch bewegt sich Open Source immer mehr in Richtung unternehmenskritischer Lösungen und damit auch in konservative Marktsegmente."

  • eine native Unterstützung des Spring-Frameworks, die es Anwendern erlaubt, mit Spring XML schnell Komponenten zu erstellen.

    (ue)