Japan-Mainframe mit neuem Betriebssystem für Großanwendungen:

Fujitsu erweitert Mainframe-Architektur

30.06.1989

TOKIO (IDG) - Eine Ergänzung der Facom-M-Serie und ein neues Betriebssystem für die 90er Jahre hat Fujitsu jetzt in Tokio angekündigt. Die neue Architektur mit der Bezeichnung "Extended System Architecture" (EXA) und das Betriebssystem MSP-EX sollen In Großsystemen mit öffentlichem Zugang oder in DV-Systemen von Großkonzernen zum Einsatz kommen.

Nach Fujitsu-Angaben kann MSP-EX eine Million Transaktionen pro Stunde verarbeiten, außerdem enthält es eine SQL-ähnliche Datenbank, die rund zehnmal schneller sein soll als die bisher von Fujitsu ausgelieferten Produkte. Die Datenbank RDB II ist zwei bis zehnmal schneller als die bisher vom Unternehmen angebotenen Systeme. Sie entspricht voll den SQL-Spezifikationen. Zur neuen Rechnerarchitektur gehörten eine Adressierung nach dem OSI-Standard und das Kommunikationsprogramm VTAM-G 30, das den Anschluß von theoretisch zehn Billionen Computern oder Terminals in landesweiten oder weltweiten Netzen ermöglicht. Verbessert wurde auch die Möglichkeit, Systeme, die auf IBMs "Systems Network Architecture" beruhen, und Unix-Systeme an Fujitsu-Rechner anzubinden.

Nach Angaben der Fujitsu-Sprecherin Yuri Momomoto hat das Unternehmen die Kompatibilität zu lBM-Mainframes mit Produkten wie MVS/XA verbessert. Außerdem hat Fujitsu das Tochterunternehmen "Fujitsu Systems Engineering of America" gegründet, das helfen soll, Third-Party-Software auf Fujitsu-Rechner Zu portieren. In den nächsten

drei Jahren soll das Software-Angebot für diese Rechner von zur Zeit 750 Programmen auf

rund 1 000 erweitert werden.

Zu den Hardware-Erweiterungen zählt ein 2-Gigabyte-Speichersystem, das eine Million Transaktionen pro Stunde mit einer Übertragungsrate von 300 Megabyte pro Sekunde verarbeiten kann. Häufig benutzte Daten werden im Rechner gehalten, weniger häufig benutzte in der Peripherie gespeichert.

Die neue Software soll ab Juli 1990 ausgeliefert werden. Die Lizenzgebühren sollen bei rund 8000 Dollar für das Betriebssystem MSP-EX und 2500 Dollar für die Datenbank RDB II liegen. Die Speichereinheit, die zur gleichen Zeit auf den Markt kommen soll, wird rund 35 000 Dollar Monatsmiete kosten.