ZVEI-Fachtagung "Arbeitswelt und Datentechnik":

"Für den Computer gibt es keinen Ersatz"

08.06.1979

MÜNCHEN (ee) - "Für den Computer gibt es keinen Ersatz. In allen Bereichen von Wirtschaft und Verwaltung begegnet er uns." Dies erklärte Dr. Hans-Joachim Bohn, Vorsitzer des Fachverbandes Datenverarbeitung im Zentralverband der Elektrotechnischen Industrie (ZVEI) anläßlich der Fachtagung "Arbeitswelt und Datentechnik", vor der Mitgliederversammlung des Fachverbandes Datenverarbeitung in München. Bohn mahnte zugleich, "Dienste und Nutzen des Computers sollten verständlich und gesellschaftsverträglich sein. Nur so werde der Bürger den Computer annehmen."

Es sei erfreulich festzustellen, ergänzte Bohn, daß die Anwender heute mit zunehmender Umsicht und Sorgfalt bei der Einführung der neuen Technik mit den Mitarbeitern sprechen. Auch die Hersteller hätten es gelernt, den im

Grunde einfachen Sachverhalt der Datenverarbeitung verständlich darzustellen. Dies sei heute in Zeiten zunehmender Sorge um den Arbeitsplatz wichtiger denn je.

Zu dem Thema "Berufsbereicherung durch Computerunterstützung am Büroarbeitsplatz" erläuterte Hermann Stähler, Philips GmbH Data Systems, daß die Unterstützung des Menschen am Büroarbeitsplatz durch arbeitsplatzgerechte, teilautonome Systeme zu einer Befreiung des arbeitenden Menschen von stumpfsinnigen ungeliebten Routinetätigkeiten führt. Das Werkzeug "Computer" des arbeitenden Menschen unterstützt ihn, die Qualität seiner Arbeit zu verbessern. Es stimuliert ihn, seinen speziellen menschlichen Fähigkeiten, wie Kreativität, Assoziationsvermögen, ideenunterstützte Initiativen, steuernde Einwirkung auf das Betriebsgeschehen, vermehrt zur Entfaltung zu bringen. Heutige Technologien in der Datentechnik ermöglichen es unter anderem, Dienste bis an die einzelnen Arbeitsplätze heranzubringen.

Neben der Handhabung der Programme, der Auslegung der Terminals hülfen hierbei sowohl die neuesten Erkenntnisse über die physischen und psychischen Auswirkungen von Bildschirmarbeitsplätzen auf den Menschen als auch die Lehren über ergonomische Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen.

Wie Bohn abschließend zusammenfaßte, wird die Technik um so schneller angenommenen, beherrscht und mit großer Wirksamkeit benutzt, je eher sie auch als Fortschritt für das persönliche Wohl am Arbeitsplatz empfunden wird. Dies gelte für alle technischen Betriebsmittel und selbstverständlich auch für die Datenverarbeitung.