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"FTD": KPN möchte E-Plus in Joint-venture mit O2 einbringen

04.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der niederländische TK-Konzern KPN ist nach Angaben der "Financial Times Deutschland" an einem Zusammenschluss seiner deutschen Mobilfunktochter E-Plus mit dem Konkurrenten O2 interessiert. So habe Finanzchef Maarten Henderson in einer Telefonkonferenz erklärt, dass der Konzern auf dem deutschen Markt zwar nicht auf eine Fusion angewiesen sei. Ein Zusammenschluss würde aber mit den Zielen von E-Plus übereinstimmen.

Die beiden kleinen Mobilfunkanbieter kämen gemeinsam auf einen Marktanteil von rund 20 Prozent, Marktführer T-Mobile und Verfolger Vodafone teilen die restlichen 80 Prozent des Marktes unter sich auf. Gleichzeitig könnten sich E-Plus und O2 die Kosten für den Aufbau eines UMTS-Netzes teilen. Henderson kündigte an, dass E-Plus gemäß den Lizenzbestimmungen noch in diesem Jahr Mobilfunkdienstes der dritten Generation anbieten werde. Der "richtige" kommerzielle Start soll allerdings erst 2004 erfolgen.

Um seine Schulden zu senken, hatte KPN im vergangenen Jahr auch bei E-Plus kräftig die Kostenbremse getreten. Dies ging unter anderem zu Lasten der Neukundenwerbung. Zwar gelang es dem drittgrößten deutschen Mobilfunkanbieter nach T-Mobile und Vodafone, im Schlussquartal 235.000 neue Nutzer zu werben. Im Gesamtjahr sank die Zahl der Kunden gegenüber dem Vorjahr um 220.000 auf 7,27 Millionen, knapp 3,4 Millionen davon besitzen einen Festvertrag. Relativ verhalten ist laut KPN nach wie vor die Nachfrage nach i-Mode. So nutzten Ende 2002 nur 123.000 Abonnenten den mobilen Internet-Dienst.

Trotz der leichten Abwanderung von Kunden steigerte E-Plus den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um rund 26 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte von 337 Millionen auf 643 Millionen Euro. (mb)