FSC stellt virtuelle Magnetbandlösung vor

13.12.2007
Fujitsu-Siemens Computers hat Version 4 von "Centricstor" angekündigt. Die Systeme sollen Anwenderunternehmen helfen, Administrationskosten zu senken.

FSC hatte die erste, nur für Mainframes ausgelegte Version von Centricstor im Jahr 2001 vorgestellt. 2003 folgte ein Release, das auch Open-Systems-gestützte Maschinen unterstützt. Mit der jetzt vorgestellten und für unterschiedliche Plattformen geeigneten Version 4 ist es Anwendern möglich, Daten entweder im plattenbasierten Cache der virtuellen Magnetbandlösung oder direkt auf Magnetband zu sichern. Sie kombiniert also Platten- und Bandsicherung, ein so genanntes Dual Target.

Was ist neu?

Automatische Dreifachsicherung von Daten;

Thin Provisioning;

Ressourcenzuteilung in Echtzeit nach Bedarf;

Live Monitoring/"Health Check";

Service-Management-Agreements für verschiedene Datensicherungsaktivitäten;

Grid-Architektur;

1,5 Millionen Logical Volumes;

Raid-Cache bis zu 1 Petabyte;

Dual Target: virtueller Bandspeicher;

Deduplication-Featureangekündigt.

Das neue Speichersystem kann höher skaliert werden. Hinzu kommt die Option des Thin Provisioning. Das bedeutet, dass sich Speicherressourcen flexibel zuweisen lassen. Der Raid-Cache der aktuellen Centricstor-Modelle kann auf bis maximal ein Petabyte (PB) erweitert werden. Maximal lässt sich das System auf bis zu 1,5 Millionen logische Volumes ausbauen.

FSC bietet mit den neuen Speichersystemen Services wie Live Monitoring und Health Check an. Diese Überwachung durch den Hersteller erhöht die Verfügbarkeit der Massenspeicher. Tritt ein Fehler an den Systemen auf, werden automatisch Korrekturabläufe gestartet. Zudem werden die Geräte, die unter diese Service-Levels fallen, regelmäßig geprüft. Auf diese Weise lassen sich mögliche Probleme bereits im Vorfeld erkennen. FSC bietet ferner ein komplettes Service-Management sowohl der Speichersysteme als auch der Server. FSC tritt hierbei quasi als Generalunternehmen auf, das auch dann aktiv wird, wenn der Fehler in der Kette nicht ein Gerät von FSC, sondern von einem Dritthersteller betrifft.

Die Centricstor-Systeme der Version 4 bieten zudem eine Funk-tion zur Datenreduzierung, um so den Speicherbedarf im Cache zu minimieren. Dieses Feature nennt FSC Deduplizierung. Auf Nachfrage sagte FSC allerdings, dass es erst in zirka sechs Monaten zur Verfügung steht.

Ausfallsicher über Hunderte Kilometer

Um die Centricstor-Speicher besser vor Ausfällen zu schützen, können sie an zwei entfernt voneinander entfernten Orten platziert werden. Da die Speicher wie ein Grid aufgebaut sind, dürfen die Rechenzentren bis zu 300 Kilometer voneinander entfernt sein. Marcus Schneider, Director Product Marketing bei FSC, sagte, unter Zuhilfenahme spezieller Cisco-Techniken ließen sich sogar Entfernungen von 800 bis 900 Kilometern überbrücken. Er verwies auf die Postbank, die zwei Rechenzentren in Bonn und in Frankfurt am Main mit Centric-stor-Systemen betreibe. Auch der Mobilfunkanbieter Swisscom Mobile sichert seine Daten in RZs in Bern und Luzern.

Vollautomatische Kontrolle und Verwaltung

Über das Feature True Tape Virtualization (TTV) übernimmt Centricstor die komplette Kontrolle und Verwaltung der physischen Bandspeicher. So stellt das System etwa automatisch Kopien von Bändern her, die bereits etwas betagt sind, oder fertigt Versionen von Datenbeständen für andere Speichermedien an. Neu ist eine Virtualisierungs-Schnittstelle, dank derer physische Allokationen von Platten und Bandlaufwerken nicht mehr vonnöten sind. Wegen dieser Funktion könne der Anwender bis zu 20 Prozent Administrationskosten sparen, erklärt FSC.

Speicherexperte Josh Krischer von Krischer Associates empfiehlt Unternehmen, mindestens alle fünf Jahre ihre Speichersysteme auszutauschen, um Technologieveränderungen ebenso wie Modifikationen bei Datenstandards begegnen zu können. Mit der Centricstor-Lösung und dem hier angebotenen Feature der True Tape Virtualization sei dies möglich. (jm)