Linux- und Open-Source-Rückblick

FreeNAS, GNOME und Untangle

13.08.2012
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Die FreeNAS-Entwickler haben eine erste Beta-Version des kostenlosen NAS-Systems zur Verfügung gestellt. Vom Linux-Dino Slackware gibt es einen ersten RC der Version 14.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen der Kalenderwoche 32 in Sachen Linux und Open-Source. Das kostenlose "Network Attached Storage"-System FreeNAS gibt es als erste Beta-Version 8.3.0 mit Verbesserten Optionen in Sachen ZFS.

Die Entwickler von ROSA Marathon haben eine GNOME-Edition zur Verfügung gestellt. Diese verwendet allerdings nicht den neuen GNOME 3, sondern benutzt die beliebte Desktop-Umgebung GNOME 2.32. Untangle 9.3 soll bessere Geschwindigkeit bieten und bringt die Möglichkeit eines kompletten OpenVPN-Tunnels mit sich. antiX 12 richtet sich speziell an ältere Rechner, bringt aber moderne Software mit sich.

FreeNAS 8.3.0-BETA1

Vor wenigen Wochen haben die FreeNAS-Entwickler erst Ausgabe 8.3.0 zur Verfügung gestellt. Nun ist bereits FreeNAS 8.3.0 in Arbeit und ab sofort können sich Tester über eine erste Beta-Version freuen.

Neben Treiber-Aktualisierungen ist auch Version 28 des Dateisystems ZFS vorhanden. Das bringt zum Beispiel den Vorteil, dass sie nun ein dediziertes ZIL-Gerät aushängen können. Ebenso sind die Möglichkeiten eines Triple Parity RAIDZ und Deduplizierung gegeben. Die Aktualisierung eines ZFS-Pools ist allerdings eine Einbahnstraße. Sobald das Upgrade vollzogen ist, können Sie keine ältere FreeNAS-Version mehr benutzen. Der Pool lässt sich danach auch nicht mehr herabstufen. Bei einer Aktualisierung des Systems wird ZFS nicht automatisch aktualisiert und es gibt auch keine Möglichkeit, dies via GUI durchzuführen. Wer diesen Weg gehen möchte, muss zpool von der Kommandozeile aufrufen.

Bei FreeNAS 8.2.0 wurde die Möglichkeit angefügt, Plugins zu installieren. Diese Option ist natürlich in FreeNAS 8.3.0 ebenfalls gegeben. Derzeit würde aber ein Upgrade des Plugin Jail zu der in Version 8.3.0 enthaltenen Version dazu führen, dass keines der Plugins mehr funktioniert. Um Schwierigkeiten zu vermeiden ist die Empfehlung der Entwickler, funktionierende Komponenten des Plugin-Systems zu aktualisieren.

Sie finden weitere Informationen in der offiziellen Ankündigung bei sourceforge.net. ISO-Abbilder für die Architekturen x86 und x86_64 finden Sie ebenfalls bei sourceforge.net.

ROSA Marathon 2012 GNOME Edition

Das Flaggschiff von ROSA Marathon 2012 ist eine KDE-Distribution. Diese Ausgabe ist eine von der Community entwickelte Ausgabe, die GNOME 2.32 als Desktop-Umgebung mit sich bringt. Laut eigener Aussage richtet sich das Betriebssystem an Anwender mit älteren Rechnern, die aber kein LXDE benutzen wollen. Als Minimalanforderungen geben die Entwickler eine CPU mit einem GHz, 512 MByte Arbeitsspeicher und zwölf GByte freien Festplattenplatz an. Wer generell mit GNOME 3 nichts anfangen kann, ist auch willkommen.

Die Distribution bringt Linux-Kernel 3.0.38 mit den aktuellen Sicherheits-Updates mit sich. Ebenso mit von der Partie sind Chromium 21, LibreOffice 3.4.5, Pidgin 2.10, GIMP 2.6 und ROSA Media Player 1.0.

ISO-Abbilder für die Architekturen x86 und x86_64 finden Sie hier. Für das Erschaffen eines USB-Sticks empfehlen die Entwickler Unetbootin. Unter Linux ist auch die Verwendung des dd-Befehls möglich.

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Firewall und Gateway: Untangle 9.3

Die Unterstützung eine vollen OpenVPN-Tunnels erlaubt es Administratoren alle Clients zu zwingen, das Internet nur durch Untangle benutzen zu können. Somit haben Netzwerkverwalter eine bessere Kontrolle über Außenstellen oder Außendienst-Mitarbeitern.

Weiterhin wurde diese Version laut Entwickler für die Benutzung mit SSDs optimiert. Ebenso wurde die Art verändert, wie das System Ereignisse ausführt. Somit werden I/O-Voraussetzungen und damit die Auslastung reduziert. Ebenso wurden die Grafen zur Auswertung des Systems überarbeitet und machen es Administratoren einfacher, den Überblick zu behalten.

Untangle gibt es als ISO-Datei oder USB-Abbild für 32- und 64-Bit. Sie können die entsprechenden Versionen im Download-Bereich der Projektseite herunterladen.

antiX 12 "Edelweißpiraten"

Die auf Debian basierende Linux-Distrbutio antiX 12 richtet sich an ältere Hardware. Das Betriebssystem gibt es dabei in drei verschiedenen Varianten. Die Edition "Full" bringt fünf verschiedene Desktop-Manager mit sich, wobei IceWM als Standard benutzt wird. Für Surfen und E-Mail befinden sich Iceweasel 10 und Claws Mail an Bord. XMMS ist der Standard Audio-Player und für die Büroarbeiten dient LibreOffice. Als Paketmanager können Sie auch Synaptic zurückgreifen.

Die "Base"-Ausgabe beinhaltet Fluxbox, JWM, wmii und dwm als Fenster-Manager. Als weitere Applikationen finden Sie Iceweasel 10 , ein rudimentäres Kontrollzentrum und SpaceFM mit udevil. Die "Core"-Version bringt keine grafische Oberfläche mit sich, sondern nur einen Installations-Assitenten auf Kommandozeilen-Basis.

antiX 12 ist mit den Debian-Testing-Repositories vom 6. August 2012 abgeglichen. Alle Editionen beinhalten einen speziell angepassten Linux-Kernel 3.5, damit sich das Betriebssystem auch auf Rechnern mit einem PI- oder AMD K5/K6-Prozessor starten lässt. Weitere Informationen finden Sie im Wiki des Projekts. ISO-Abbilder gibt es bei sourceforge.net.