Rechtsstreit mit Apple soll Finanzmisere ausgelöst haben:

Franklin wird die Geschäfte einstellen

16.11.1984

PENNSAUKEN (CW) - Franklin Computer Corp. hat jetzt dem vergleichsverwaltenden Gericht in Philadelphia einen Plan zur Liquidation vorgelegt. Die Operationen des Mikroherstellers, der seit vergangenem Sommer unter dem Schutz von Chapter 11 steht, sollen wahrscheinlich innerhalb eines Jahres eingestellt werden.

Der Plan sieht den Verkauf der Sachanlagen sowie die Veräußerung des Inventars vor. Franklin muß sich allerdings weiterhin bemühen, die Außenstände einzutreiben, um seine Gläubiger zu befriedigen. Sie fordern mehr als 20 Millionen Dollar. Franklin hatte sich vergeblich bemüht, einen Käufer für das Unternehmen zu finden.

Den Angaben des "Wall Street Journals" zufolge löste ein Rechtsstreit mit Apple die finanzielle Misere der Gesellschaft aus: Franklin hatte einen Arbeitsplatzcomputer angeboten, der dem Apple IIe "wie ein Ei dem anderen glich", aber weniger kostete. Nach einem Rechtsstreit mit Apple mußte Franklin den Vertrieb seines Produktes einstellen und eine Entschädigungssumme von insgesamt 2,5 Millionen Dollar zahler Nach diesem Debakel hatte das Unternehmern zunächst gehofft, mit seinem neuen Desktop-Computer gut ins Geschäft zu kommen. Dies scheiterte jedoch. Franklin war gezwungen, im Sommer dieses Jahres 160 von seinen 276 Angestellten zu entlassen. Zu "Spitzenzeiten" hatte die Firma insgesamt 450 Personen beschäftigt.

Ihr derzeitiges Betriebskapital gibt die Firma mit 33,9 Millionen Dollar und ihre Verbindlichkeiten mit 22,8 Millionen Dollar an. Laut Wall Street Journal haben die Anwälte einiger Gläubiger erklärt, daß Franklin gezwungen sein könnte, seine Vermögenswerte teilweise unter Preis zu verkaufen.

Unternehmenschef Morton David erklärte, die Gesellschaft werde den Gläubigern gegenüber fair handeln Er gab außerdem bekannt, daß Michael Strange, früher Vizepräsident jetzt zum Präsidenten der Firma ernannt wurde.