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Forrester: Triple Play finanzieller Selbstmord für die Telekom?

21.06.2006
Nach Einschätzung von Forrester Research könnten ihre Triple-Play-Aktivitäten für die Deutsche Telekom zu tödlichen Kostenfalle werden.

Pro Nutzer könnten dem Bonner Konzern in den kommenden zehn Jahren bis zu 1330 Euro Verlust entstehen, warnen die Auguren. Der Markt für ein integriertes Angebot von Fernsehen, IP-Telefonie und Internet schlummere, die Verbraucher seien nur mäßig interessiert.

Als Hauptproblem sieht Principal Analyst Lars Godell die Tatsache, dass die Kunden hierzulande zwar prinzipiell an Triple Play interessiert seien, aber dafür nicht viel Geld ausgeben wollten. Der Telekom drohten somit hohe Investitionen und ein starker Preis- und Inhaltswettbewerb.

"Es ist überraschend, zu sehen, wie Unternehmen wie die Deutsche Telekom oder France Telecom sehr teure Fiber-backed-Lösungen zur Bereitstellung von IPTV einsetzen", erklärt Godell. "Es ist schwer zu sagen, wie die Deutsche Telekom eine Investition in Höhe von drei Milliarden Euro für Fiber- und VDSL-Netzwerke in einem Land ausgleichen möchte, dessen Einwohner bis zu 48 freie TV-Kanäle nutzen und es gewohnt sind, wenig für TV-Dienste zu zahlen."

Die Hersteller von Triple-Play-Lösungen spielten mit der Angst von TK-Unternehmen, profitable Festnetzkunden zu verlieren und bei einer "großen Sache" nicht dabei zu sein, so Forrester. Einige Hersteller versprächen, dass Triple Play Wechselraten reduziere, den durchschnittlichen Umsatz pro Kunde verdopple und 30 Prozent der Breitbandnutzer adressiere. Zwar stünden die TK-Firmen diesen Versprechen kritisch gegenüber, fühlten sich aber verpflichtet, Triple Play zu forcieren.

Die vollständige Studie "Making Broadband Triple Play Profitable: Germany" können Interessierte bei Forrester für 775 Dollar erwerben. (tc)