400 Hitachi-Mitarbeiter müssen gehen

Flaues Mainframe-Geschäft zwingt HDS zu Entlassungen

25.11.1998
LAS VEGAS (IDG) - Der Preisverfall im Markt für S/390-kompatible Großrechner macht Hitachi Data Systems (HDS) zu schaffen. Wegen zuletzt enttäuschender Geschäftsergebnisse plant das Unternehmen, sich von 400 der 2750 Beschäftigten zu trennen.

Nach Stückzahlen gerechnet, habe HDS im Vergleich zum Vorjahr zwar eine 30prozentige Steigerung verzeichnen können, teilte ein Firmensprecher mit. Der jährliche Preisverfall von zirka dreißig Prozent im Mainframe-Markt habe aber dazu geführt, daß die Umsätze im Finanzjahr 1998 mit zwei Milliarden Dollar auf dem Niveau des vorangegangenen Jahres geblieben seien. Daher werde HDS voraussichtlich in allen Bereichen Personal abbauen.

HDS befindet sich im gemeinschaftlichen Besitz von Hitachi Ltd. und Electronic Data Systems (EDS). Über mehrere Jahre konnte der Anbieter mit seinen Mainframes in CMOS-ECL-Mischtechnik ("ACE") einen leistungsmäßigen Vorsprung gegenüber den Konkurrenten IBM und Amdahl halten. 1998 zog Big Blue allerdings mit seinen CMOS-Rechnern in puncto MIPS-Rechenleistung gleich. Hinzu kommt, daß IBM seit der Verfügbarkeit der "G5"-Server besonders aggressiv im Markt auftritt. Eigenen Angaben zufolge hat Big Blue in weniger als 100 Tagen bereits 1000 Rechner der G5-Serie ausgeliefert. Auch Amdahl hat deutlich leistungsstärkere Maschinen angekündigt. Branchenbeobachter gehen davon aus, daß HDS vor diesem Hintergrund die einst höheren Preise für seine Großrechner nicht mehr rechtfertigen kann.

In Zukunft werde man neben dem Mainframe-Geschäft den Verkauf von Unix- und NT-basierten Rechnern verstärkt angehen, erklärte der Hitachi-Sprecher. Darüber hinaus sei geplant, die eigenen Speichersubsysteme, die für verschiedene Betriebssystem-Plattformen verfügbar sind, auch über indirekte Vertriebskanäle zu vermarkten.