Firmen in der EU nutzen das Web zuwenig

29.10.1999

MÜNCHEN (CW) - Obwohl das Feld für den E-Commerce in Europa bestellt ist, versäumten es Firmen mit Online-Aktivitäten bisher, aus den Möglichkeiten des elektronischen Handels Kapital zu schlagen. Zu dieser ernüchternden Feststellung kamen die Marktforscher von Jupiter Communications in einer aktuellen Studie.

Verglichen mit den USA verbringen laut Jupiter die europäischen Surfer viel weniger Zeit im Internet. Dies liegt nach Ansicht von Phil Dwyer, Europa-Chef des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens, an den hohen Gebühren der Telefongesellschaften. Im Durchschnitt verweilt der amerikanische Internet-Nutzer rund 30 Stunden pro Monat im Netz. Dagegen kommen die Finnen, obwohl sie in Europa die geringsten Telefongebühren zu zahlen haben, lediglich auf etwa sieben Stunden.

Doch nicht nur die Telefonkosten prangern die Analysten an. Die von europäischen Internet-Firmen angebotenen Waren und Dienstleistungen seien zu teuer. Günstige Preise seien aber ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Web. Allerdings müßte den Surfern auch gesagt werden, wo die Schnäppchen zu finden sind. Ferner könnten guter Kundendienst und ein entsprechendes Marketing dazu beitragen, die Europäer dazu zu bewegen, mehr im Netz zu kaufen.