Externe Kandidaten kommen selten zum Zug

Firmen besetzen Chefposten intern

19.03.2004
MÜNCHEN (CW) - Viele Unternehmen scheuen sich davor, frei werdende Management-Positionen mit externen Kandidaten zu besetzen. Viele Firmen halten es für weniger riskant, interne Mitarbeiter mit Führungsaufgaben zu betrauen.

Durchschnittlich scheitern vier von zehn extern angeheuerten Führungskräften nach 18 Monaten. Das geht aus der Studie "Leadership Forecast 2003" von Development Dimensions International (DDI) hervor. Die US-amerikanische Personal-Management-Agentur befragte im Jahr 2003 rund 1600 Führungskräfte, 1500 Mitarbeiter und 117 Personalverantwortliche von Großunternehmen aus 14 Ländern. Allerdings kommen auch die intern rekrutierten Führungskräfte auf keine hohe Erfolgsquote: Über die Hälfte aller innerhalb des Unternehmens gewonnenen Topmanager erwiesen sich im Jahr 2003 als Fehlgriff.

Insgesamt gaben 78 Prozent der kontaktierten Firmen in der Studie an, dass sie Schwierigkeiten hatten, qualifizierte Nachwuchskräfte zu finden. Im Vergleich zu 2001 ist die Tendenz, offene Führungsposten mit internen Kandidaten zu besetzen, steigend.

Nur 46 Prozent der befragten Firmen verfügen über einen definierten Prozess für die Identifikation und Entwicklung potenzieller Manager im Unternehmen. Bisher werden laut DDI nur 35 Prozent der Spitzenpositionen entsprechend einer Nachfolgeplanung besetzt. Ohne strukturiertes Nachfolge-Management scheitern der Studie zufolge 51 Prozent der neuen Manager. Sofern überhaupt ein derartiges Verfahren existiert, beziehe es sich überwiegend auf Geschäfts- und Bereichsleiter. (ka)