Finsteres Mittelalter

02.04.1976

Von gelegen Electronic Funds Transfer Systems um die Ecke. Bargeldlose Gesellschaft vor der Tür. Alles Blödsinn.

Trauerwein in Köln. Das Bargeld war ausgegangen. Das Hotel, "eines der ersten Häuser", akzeptierte zwar die Diners-Club-Karte, aber trotz Euro-Scheck-Karte und Verrechnungsscheck der gleichen Bank gab es keine 50 Mark in bar, weil's kein Euro-Scheck war. Basta!

Zum Glück gegenüber eine Filiale eben dieser Bank. Anstellen, Warten. Trotz Scheckkarte und Scheck mangels Euro-Scheck auch hier in der Kölner Filiale keine Sofortauszahlung von lumpigen 50 Märkern. Statt dessen: Barauszahlungs-Vordruck ergänzt um Anschrift aus dem Personalausweis, dazu Ausweisnummer ... ausgestellt am . . . , von ... Dann Vordruck, für telefonischen Anruf bei der kontoführenden Stelle, gleiche Daten einzutragen, inkl. am ... von ... Ferngespräch: Der ist für die Summe gut.

Kontoführer dort macht Vermerk, Anrufer hier vermerkt Name des Kontoführers. Wieder neuer Vordruck: Beleg über Telefon-Kosten. Gesprochen mit ..., für Name, Adresse, diesmal ohne Personalausweis, dafür Vermerk, für welchen Vorgang mit Vorgangsnummern. Dann: Unterschriften. Dann: Anstellen an der Kasse. Warten.

Schließlich hat S. T. doch noch das Geld für das Taxi zum Flughafen erhalten, abzüglich 2,80 DM Telefonkosten. Mit den Durchschlägen waren es mindestens sechs Belege vier verschiedener Arten.

Ob die abgelocht werden?

Sie hätte schon ihre Annehmlichkeit, die totale Computerisierung.

Mfg.