Web

Filmindustrie geht rabiater gegen DVD-Kopien vor

19.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Neben dem bereits begonnenen Prozess gegen 321 Studios ("DVD X Copy", "DVD Copy Plus") haben Anwälte in Vertretung von Paramount Pictures und Twentieth Century Fox Film Ende vergangener Woche vor einem Bezirksgericht in New York Unterlassungsklage gegen fünf Firmen eingereicht. Internet Entprises, RDestiny, HowtocopyDVDs.com, DVDBackupbuddy.com sowie DVDSqueeze.com sollen allesamt den Verkauf von DVD-Kopiersoftware einstellen.

Wie schon im Falle 321 Studios geht es juristisch um die Frage, ob DVD-Kopiersoftware gegen das Urheberschutzgesetz Digital Millennium Copyright Act (DMCA) verstößt. Die Softwarefirmen vertreten hier offiziell die Meinung, dass es Besitzern einer DVD gestattet sein müsse, eine 1:1-Sicherheitskopie zu Backup-Zwecken anzulegen - das ist aber sicher nicht der Grund, warum ihre Programme extrem populär sind. Die Studios dagegen sehen der Piraterie Tür und Tor geöffnet und wollen, dass sämtliche echte Kopierprogramme vom Markt verschwinden.

Disney geht derweil radikalere Wege: Die Firma wird im kommenden August im Rahmen eines Pilotversuchs damit beginnen, DVDs zu "vermieten", die sich nach zwei Tagen selbst zerstören und nicht mehr zurückgegeben werden müssen. Die Scheiben werden luftdicht eingeschweißt ausgeliefert. Sobald man die Verpackung öffnet, beginnt ein Oxidationsprozess, durch den die Medien sich schwarz verfärben und damit unbrauchbar werden - eine zwar interessante, aber hinsichtlich des Umweltschutzes äußerst bedenkliche Idee. (tc)