Kürzere Antwortzeiten für Schalterangestellte

Fiducia bringt Volksbanken auf Trab

23.05.2003
MÜNCHEN (CW) - Durch den Einsatz einer Data-Services-Plattform konnte die Fiducia AG, IT-Dienstleister für rund 570 Genossenschaftsbanken, die Antwortzeiten von Schalterterminals deutlich verringern. Die Lösung erleichtert darüber hinaus die Einführung neuer Anwendungen.

Mit 2700 Mitarbeitern stellt die Fiducia AG für 570 Volks- und Raiffeisenbanken Anwendungen, IT-Infrastrukturen und Rechenzentrumsdienste zur Verfügung. Dabei setzt das Unternehmen seit zwölf Jahren auf objektorientierte Entwicklung. Bei den objektorientierten Datenbanken gebe es jedoch bis heute keine tragfähigen Ansätze und wenig ausgereifte Produkte, bemängelt Wolfgang Clauss, leitender Softwarearchitekt der Fiducia. Der IT-Dienstleister bevorzuge daher weiterhin relationale Datenbanken. Dort Objekte zu speichern sei allerdings relativ schwierig, Fiducia habe sich hierfür in der Vergangenheit einer Eigenentwicklung bedient.

Die sollte nun durch ein System abgelöst werden, das es erlaubt, die Anwendungslandschaft flexibler zu gestalten, und das zudem die Performance steigert. "Auf der Suche nach einem Tool, das Objekte und komplexe Objektgeflechte in relationalen Datenbanken abbilden kann, sind wir auf Edge Xtend von Persistence gestoßen", so der Softwarearchitekt.

Die Lösung ermöglicht es, Datenbankzugriffe zu kapseln, wodurch sich die Tuning-Möglichkeiten verbessert hätten, führt Claus weiter aus: "Außerdem können wir damit Code generieren und die Ausfallsicherheit erhöhen." Ferner verkürze die in Edge Xtend angewandte Caching-Technik die Ausführungszeiten von Anwendungen, da Datenzugriff und -synchronisation ohne Replikation der Datenbanken erfolgen könnten.

Bei einem Projekt, mit dem insbesondere die Antwortzeiten an Schalter- und Kassenarbeitsplätzen reduziert werden sollen, wird die Lösung nun zum ersten Mal eingesetzt. Dabei stellte sich die grundsätzliche Frage, ob der jeweilige Datenbank-Server, auf den das Tool zugreift, vor Ort oder im Rechenzentrum aufgestellt werden soll. Der Dienstleister hatte beschlossen, sich beide Möglichkeiten offen zu halten. Da jedoch einige Banken mit vergleichsweise geringen Bandbreiten ausgestattet sind, muss hier der Datenbank-Server am Standort stehen. Alternativ könne Fiducia diesen in das Rechenzentrum stellen und mit dem Anwendungs-Server darauf zugreifen. Diese Flexibilität erlaube es, den Server in das Rechenzentrum zu verlagern, wenn die Leitungskapazitäten ausreichten. Dort sei es kein Problem, den Server mit für das Caching notwendigen Speichererweiterungen auszustatten.

Auch bei den 5000 von dem Projekt betroffenen Clients steigt der Speicherbedarf. "Als der Vorstand gehört hat, dass wir trotz der notwendigen Upgrades die bestehenden Abschreibungszeiträume einhalten können, hat er erst einmal aufgeatmet", so Clauss. Im September startet der Rollout der neuen Anwendungen, innerhalb von zwei Monaten soll die Einführung abgeschlossen sein.

Clauss zieht eine positive Zwischenbilanz. Die Einführung des Tools habe es gestattet, einen Teil der Datenbank-Entwicklungsmannschaft für andere Aufgaben frei zu machen. Damit habe sich die Anschaffung schon beim ersten Projekt bezahlt gemacht. Weitere Vorhaben, insbesondere im Zusammenhang mit der geplanten Einführung von IBM Websphere, würden derzeit geprüft. (rg)