Comconsult bietet Trouble-Shooting mit Hotline an

FDDI: Etagenvernetzung gestaltet sich recht schwierig

22.06.1990

BONN (CW) - Die Beratungsfirma Comconsult hat ihr Dienstleistungsangebot erweitert. Seit Juni haben die Aachener auch Trouble-Shooting mit Hotline-Support im Angebot. Außerdem äußerte sich Geschäftsführer und Firmengründer Jürgen Suppan zur Zukunft von FDDI.

Nachdem die Aachener Ingenieure schon seit einiger Zeit guten Kunden beim Trouble-Shooting behilflich waren, wurde diese Dienstleistung wegen der großen Nachfrage ausgeweitet und mit einem Hotline-Service verbunden. Als erster Anbieter in der Bundesrepublik übernimmt Comconsult eigenen Angaben zufolge für Kunden die Fehlersuche in herstellerübergreifenden Netzen. Vorausgesetzt es handelt sich um eine von Comconsult durchgeführte Netzplanung und -installation, sichert die Firma vertraglich sogar die Wiederinbetriebnahme des Netzes innerhalb einer bestimmten Response-Zeit zu.

Zur Diagnose der Systeme gehört auch ein Fernwartungs- Support. Bedingung dafür ist jedoch laut Geschäftsführer Jürgen Suppan das Vorhandensein entsprechend tauglicher Probes. Auch bei Verträgen zur Komplettwartung beschränkt sich das Unternehmen zunächst auf Kunden, deren Netz von Comconsult entworfen wurde. Weiteres Kriterium ist, so Suppan, die Größe der Installation.

Gute Prognosen gab der Comconsult-Gründer für FDDI ab, warnte jedoch davor, bei der Vernetzung von Arbeitsplätzen mit Glasfaser auf Basis des ANSI-Standards zu euphorisch zu sein. Suppan: "Das Problem ist, FDDI auf die Etage zu bekommen." Grund: Derzeit gibt es drei verschiedene Faserarten mit unterschiedlicher Verlegungs-, Anschluß- und Endgerätetechnik. Es sei nicht absehbar, welche Komponente sich durchsetzen werde, meinte Suppan. Entsprechend kritisch sei auch für den Bereich der Etagenvernetzung mit FDDI das Produktangebot zu bewerten. Es gebe nämlich so gut wie keine Geräte auf dem Markt.

Die Problematik von FDDI ist detailliert in einem Report zusammengefaßt, der bei Comconsult zu beziehen ist. Insgesamt,

so die Aussage, wird der Standard insbesondere im Backbone Bereich sowie in der Vernetzung von Workstations seinen Weg machen, speziell bei Anwendungen, die eine Übertragung mit mehr als 10 Mbit/sec erfordern. Suppan zur FDDI Entwicklung: "In der Praxis wird es in den nächsten zwei bis drei Jahren eher zu einem partiellen FDDI-Einsatz kommen." Für die Zukunft sei jedoch nicht ausgeschlossen, daß der Standard einmal für die gesamte Vernetzung relevant werde, wenn die Kosten niedriger ausfallen.