Fax-Server und Remote-Access-System vorgestellt ISDN-Spezialist NCP steigt in die Anwendungsentwicklung ein

03.11.1995

MUENCHEN (CW) - Erstmals praesentiert die Network Communications Products Engineering GmbH (NCP), Nuernberg, selbstentwickelte Anwendungen. Der ISDN-Spezialist, der sich bisher auf Hardwareprodukte konzentrierte, hat einen Fax-Server entworfen, der zusammen mit einer Loesung fuer den unternehmensweiten remoten DV-Zugang den Messeschwerpunkt bildet.

Fuer die Implementation des Anwendungsprogramms haben sich die Franken der Hilfe eines Hamburger Softwarehauses bedient. NCP uebernahm Com:on, ein Spin-off der Dr. Neuhaus GmbH, das bei der Entwicklung des "NCP ISDN C3 Fax Servers" mithalf. Diese Sende- und Empfangseinheit fuer Dokumente wie Faxe oder Nachrichten aus Host-Mail- und cc:Mail-Systemen sowie TK-Anlagen haelt die Informationen an oder von Anwendern zentral vor. Das System verteilt die Benachrichtigungen erst, wenn der Empfaenger in das unternehmensweite Netz eingeloggt ist, wobei der den Ort des Netzzugangs frei waehlen kann.

Anbindung fuer remote Mitarbeiter an lokale DV

Fuer remote Zugaenge zu den zentralen DV-Ressourcen soll das "NCP Advanced Remote Access Center" (Narac) sorgen. Das System bindet dezentrale Unternehmenseinheiten, Heimarbeiter oder mobile Mitarbeiter via GSM-, Modacom- oder Fernsprechnetz, ISDN, Datex-P, Frame Relay oder Datendirektverbindung (DDV) an die Hauptniederlassung an. Die Kommunikation ist laut Klaus Schimmer, Technischer Direktor bei NCP, unabhaengig von der DV-Landschaft des Unternehmens, sie ist mit Host-, AS/400-, RS/6000-Plattformen wie auch mit File- oder Netware-Servern, Unix-, LAN- oder 3270- Installationen moeglich.

Zur Kostenreduzierung bei der Gebuehrenabrechnung spendierte NCP dem System ein Datenkompressionsverfahren. Das Line-Management waehlt zudem die preisguenstigste Verbindungsart, ausserdem gibt es Filtermechanismen, die vor der Uebertragung ueberfluessige Daten aussortieren. Den Weg durch oeffentliche Netze legen die Daten in chiffrierter Form zurueck. Wer sich remote in das Netz einloggen will, muss sich mit Hilfe eines Schluessels authentifizieren.

Bei Uebertragungsverfahren wie ISDN und X.25 kontrolliert Narac die Zugangsberechtigung anhand der mituebermittelten Telefonnummer des Anrufenden. Werden die Nummern wie etwa in der analogen Fernsprechinfrastruktur nicht automatisch transportiert, ueberprueft das NCP-Produkt die Zugangsberechtigung durch einen Call-Back- Vorgang, bevor der remote Mitarbeiter in das unternehmenseigene Netz durchgeschaltet wird.

Narac ist in modularer 19-Zoll-Bauweise gefertigt und wird optional mit Rack, Tischgehaeuse, Monitor und Tastatur ausgeliefert. Bridge und Gateway koennen vom LAN oder einer remoten Station aus angesteuert werden. Fuer den SNMP-faehigen Router steht eine IP-Konsole zur Verfuegung.