Menschen in Industrieländern stimmen ab

Fake News fast so schlimm wie Klimawandel

01.09.2022
Von Redaktion Computerwoche
Eine Studie zeigt, dass fast drei Viertel der Menschen in 19 Industrieländern besorgt über die Verbreitung von Falschinformationen im Internet sind. Nur der Klimawandel bereitet noch mehr Kummer.
Fake News sind ein großes Problem. Darauf hat schon Donald Trump während seiner Amtszeit unermüdlich hingewiesen. Über sein soziales Netzwerk "Truth Social" verbreitet er jetzt nichts als die Wahrheit.
Fake News sind ein großes Problem. Darauf hat schon Donald Trump während seiner Amtszeit unermüdlich hingewiesen. Über sein soziales Netzwerk "Truth Social" verbreitet er jetzt nichts als die Wahrheit.
Foto: Evan El-Amin - shutterstock.com

In einer Umfrage bat das US-amerikanische Pew Research Center 24.525 Menschen aus 19 Ländern mit fortgeschrittenen Volkswirtschaften darum, den Grad der Bedrohung durch folgende Probleme zu bewerten:

  • Klimawandel,

  • Infektionskrankheiten,

  • Online-Fehlinformationen,

  • Cyberangriffe aus anderen Ländern und

  • Zustand der Weltwirtschaft

Demnach sehen die Befragten in den meisten Ländern den Klimawandel als die größte Bedrohung, er wurde von 75 Prozent als große Gefahr eingestuft. Dicht dahinter folgen schon Falschinformationen im Internet, die im Durchschnitt von 70 Prozent als massive Bedrohung eingestuft werden.

Amerikaner fürchten Klimawandel weniger

Auffällig ist die stark abweichende Bewertung US-amerikanischer Bürger: Sie fürchten am meisten Fake News und Cyberangriffe - jeweils sieben von zehn Befragten teilen diese Sorgen. Dagegen haben die Amerikaner weniger Angst vor dem Klimawandel. Unter den angebotenen Optionen ist für die US-Bürger die Erderwärmung das kleinste Problem.

Klimawandel, Fake-News, Cyberangriffe - diese Plagen fürchten die Menschen in den Industrienationen weltweit am meisten.
Klimawandel, Fake-News, Cyberangriffe - diese Plagen fürchten die Menschen in den Industrienationen weltweit am meisten.
Foto: Pew research Center

Die New York Times interpretiert das Untersuchungsergebnis dahingehend, dass die Amerikaner in den vergangenen Jahren mehr als andere Nationen unter Fehlinformation zu leiden gehabt hätten. Das gelte beispielsweise für die letzten US-Wahlen, aber auch für die Corona-Pandemie. Nur 26 Prozent der Befragten in den Staaten glauben, dass falsche Informationen im Netz eine vernachlässigbare Bedrohung darstellten.

Den globalen Klimawandel empfinden 54 Prozent der US-Bürger, aber 75 Prozent der Deutschen als große Bedrohung. Sogar nur 42 Prozent der Israelis stufen das Problem als gravierend ein, das ist der niedrigste Wert unter den befragten Ländern.

Rechte eher unbesorgt als Linke

Der Analyse zufolge wird das Problem der Fehlinformationen auch je nach Parteibuch unterschiedlich bewertet. Demokraten und Menschen mit höherem Bildungsstand halten es eher für eine große Bedrohung, Republikaner und Personen mit geringerem Bildungsniveau stufen das Problem als nicht so groß ein. Unter den Trump-Wählern gaben 66 Prozent an, dass Fehlinformationen im Internet bedrohlich seien. Unter den Biden-Wählern sind 78 Prozent dieser Meinung. (hv)

Anders als die Amerikaner sorgen sich die Deutschen vor allem wegen des Klimawandels.
Anders als die Amerikaner sorgen sich die Deutschen vor allem wegen des Klimawandels.
Foto: Pew Research Center