Trotz zunehmender Akzeptanz von Softskills

Fachliche Weiterbildung hat noch immer Priorität

19.09.1997

Die beiden Autoren der Studie, Christiane Schmid und Mark Reuter, kommen aufgrund ihrer Untersuchung zu dem Schluß, daß das Management zwar Fachwissen als Produktivitätsfaktor anerkennt, sich aber schwertut, das auch für soziale Fähigkeiten gelten zu lassen.

Aktive Personalentwicklung scheint keine Stärke von mittelständischen Softwarehäusern zu sein. Schmid und Reuter stellten nämlich fest, daß Weiterbildung kurzfristig initiiert wird und sich nach der aktuellen Situation im Unternehmen orientiert. Das Management gehe davon aus, daß die Aufgabe der Personalentwicklung darin besteht, aufgetretene Defizite schnell zu beheben. "Damit", so Schmid, "wird die Bedeutung einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Persönlichkeit und der sozialen Kompetenzen auf die Qualität der Arbeit unterschätzt". Diese Fähigkeiten würden sich nicht durch einen Schulungsblock erlernen lassen.

Zumindest wird die Notwendigkeit von Softskills erkannt. Auf die Frage nämlich, auf welchen Gebieten Weiterbildungsbedarf bestehe, gaben die Befragten an, daß eine Förderung von kommunikativen und sozialen Kompetenzen angestrebt werde.

Da sich Defizite im Softskill-Bereich nicht messen lassen und die Zeit für Weiterbildung immer sehr knapp bemessen ist, empfiehlt Loquenz, die "Möglichkeiten der Selbst- und Fremdbeobachtung zu nutzen", um Verbesserungen bei den weichen Faktoren zu erkennen.