Der BBO ist tot - es lebe der BBW

Fachhandel neu organisiert

23.01.1976

KÖLN - Finanzielle Schwierigkeiten, Mängel in der fachlichen Betreuung und eine "Schlagseite" zugunsten der eher wenigen umsatzstarken Mitglieder haben einem traditionsreichen Verband den Garaus gemacht: Der Gesamtverband BBO (Büromaschinen Bürobedarf, Organisationsmittel) hat seine aktive Tätigkeit eingestellt.

Seit Jahresbeginn gibt es jetzt den "Bundesverband Bürowirtschaft e. V." (BBW). Seine Mitglieder: neun Landesverbände des Einzelhandels beziehungsweise Landesfachverbände der Bürowirtschaft sowie der ebenfalls Einzelhändler umfassende Verband Papier, Bürobedarf und Schreibwaren (VPBS). Der VPBS soll im Lauf dieses Jahres mit dem BBW fusionieren.

Der Bundesverband Bürowirtschaft, der Mitglied in der Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels ist, vertritt rund 6000 Fachhändler.

Im Kölner Handelshaus baut Diplomkaufmann Helmut Schmalfuß, Verwaltungsdirektor der Hauptgemeinschaft und dort für Organisationsfragen zuständig, zur Zeit eine BBW-Geschäftsstelle auf. Er hat für dieses Jahr schon 25 Seminarveranstaltungen geplant und will fünf Arbeitsgemeinschaften "Organisation und Büroeinrichtung", "Datenverarbeitung", "Büromaschinen", "Bürobedarf für gewerbliche Abnehmer" sowie "Ladengeschäfte/Papeterie" einrichten. Besonderen Erfolg verspricht er sich davon, daß die Betriebswirtschaftliche Beratungsstelle des Einzelhandels(BBE) im gleichen Haus ihren Sitz hat wie der neue Verband.

Vorsitzender des BBW-Vorstandes ist der Stuttgarter Günther Bierbrauer (Bierbrauer & Nagel), der die Verbandspolitik mit einer Absage einleitete: "Die Fachhändler wollen eine klare Trennung von den Import- und Vertriebsunternehmen. Eine Annäherung an deren Verband BVB, Bundesverband der Büromaschinen-Import- und Vertriebsunternehmen, in dem Konzerntöchter und Werksvertretungen dominieren, hatte dem BBO den Rest gegeben." -py