Facebook kauft Sharing-Dienst Friendfeed

12.08.2009

Facebook übernimmt den deutlich kleineren Twitter-Rivalen Friendfeed. Offiziell wurde kein Kaufpreis genannt.

Das 2007 von vier Google-Mitarbeitern gegründete Friendfeed basiert auf der Idee, dass Nutzer ihre Online-Aktivitäten zentral aggregieren und gleichzeitig miteinander kommunizieren können.

Facebook hat in den vergangenen Monaten ähnliche Funktionen aufgebaut – technisch ist Friendfeed jedoch teilweise weiter. Insofern ist es für Facebook ein großer Gewinn, dass künftig alle zwölf Friendfeed-Mitarbeiter dem Entwicklerteam des Online-Netzwerks angehören sollen.

Das Friendfeed-Konzept geht hinsichtlich der Kommunikationsmöglichkeiten auch weiter als Twitter, bei dem Nutzer mit 140-Zeichen-Nachrichten miteinander kommunizieren können. Nicht zuletzt das komplexere Erscheinungsbild des Sharing-Dienstes dürfte jedoch viele Anwender abgeschreckt haben: Kommt Friendfeed Schätzungen zufolge auf knapp eine Million Nutzer, sollen es bei Twitter bereits rund 45 Millionen sein. Letzteres wollte das mit 250 Millionen Mitgliedern ungleich stärkere Facebook ebenfalls kaufen. Die Twitter-Gründer lehnten das Angebot jedoch ab.

Branchenbeobachter sehen in der Friendfeed-Übernahme einen strategisch wichtigen Schritt, der Facebook gegen wachsende Konkurrenz von verschiedenen Seiten rüstet. Neben dem Micro-Blogging-Dienst Twitter könnte vor allem Suchmaschinen-Primus Google unter Druck geraten. (tc)