EZB kritisiert Outsourcing

30.11.2004
Behörden fürchten Kontrollverlust der Banken.

Nach der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat sich nun auch die Europäische Zentralbank (EZB) kritisch zu den Auslagerungsvorhaben der Banken geäußert. In einer kürzlich vorgestellten Studie warnt die EZB vor möglichen Auswirkungen auf die Stabilität des Finanzsystems. Vor allem der damit verbundene Kontrollverlust der Institute gebe Anlass zur Sorge.

Die EZB befragte Banken und Aufsichtsbehörden in Europa zu dem Thema. Der Studie zufolge fürchten 75 Prozent der Finanzinstitute eine zu starke Abhängigkeit von externen Dienstleistern. Etwa ein Viertel äußerte zudem Bedenken, die Auslagerung könne zu steigenden Kosten und einer geringeren Servicequalität führen.

Die Bafin warnt schon seit längerem vor den möglichen Folgen von Auslagerungsprojekten. Vor allem im Zusammenhang mit IT-Outsourcing ergäben sich Risiken für die IT-Sicherheit, den Datenschutz und die Notfallplanung, erläuterte Carmen Koberstein-Windpassinger, Leiterin eines Referats der Gruppe Risikomodellierung in der Bafin.

Die Diskussion um das Für und Wider von Outsourcing-Projekten hat auch internationale Aufsichtsbehörden auf den Plan gerufen. Dazu zählt etwa das Joint Forum, ein Zusammenschluss von internationalen Kontrollgremien für die Finanz- und Versicherungsbranche. (wh)