Wie Europas größter Hersteller von Schnurlostelefonen am Mittwoch in München mitteilte, haben Aufsichtsrat und Vorstand Rudi Lamprecht für einen Posten in dem Gremium vorgeschlagen. Zuvor hatte bereits das "Handelsblatt" (Mittwoch) über die Personalie berichtet. Lamprecht war 2008 im Zuge des Schmiergeldskandals aus dem Siemens-Zentralvorstand ausgeschieden.
Der Manager war als Vorstand bei Siemens unter anderem für das Telefongeschäft zuständig, aus dem Gigaset hervorging. 2008 hatte Siemens Gigaset an die Beteiligungsfirma Arques verkauft, die mittlerweile die gesamten Anteile hält und sich in Gigaset umbenannt hat. Neben Lamprecht soll die Unternehmensberaterin Susanne Klöß in den Aufsichtsrat gewählt werden. "Klöß verbindet in idealer Weise hervorragende Managementberatung mit tiefer Kapitalmarktkenntnis, und Lamprecht ist bestens vertraut mit den Eigenheiten der Telekommunikationsbranche. Beide werden die Gigaset AG nachhaltig stärken", sagte Aufsichtsratschef Peter Löw.
Gigaset hatte das vergangene Jahr angesichts des Umbaus im früheren Arques-Konzern mit einem Verlust abgeschlossen. Die Beteiligungsfirma Arques hatte sich Mitte Februar nach einem Strategiewechsel im vergangenen Jahr in Gigaset AG umbenannt und sich von einem großen Teil der früheren Beteiligungen getrennt - darunter der Autozulieferer Anvis und der Rohrhersteller Karl Froh. (dpa/ajf)