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Ex-CEO: "Global Crossing soll meine Schulden begleichen"

15.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In die Schlange der Global-Crossing-Gläubiger reiht sich nun auch der frühere Konzernchef Leo Hindery. Presseberichten zufolge fordert der Kabelveteran von dem zahlungsunfähigen US-Carrier 708.000 Dollar ausstehendes Beratungshonorar sowie über 100.000 Dollar Miete für seine luxuriöse Waldorf-Astoria-Suite im New Yorker Stadtteil Manhattan. Hindery war lediglich zehn Monate Chef des TK-Konzerns. Bei seinem Rücktritt im Oktober 2000 handelte der Topmanager als Abfindung die Miete für das Apartment bis Anfang Oktober diesen Jahres sowie einen bis September 2002 befristeten Beratervertrag über eine Million Dollar aus. Anfang Februar endeten jedoch die Zahlungen, nachdem das Unternehmen Gläubigerschutz gemäß Kapitel elf des US-Konkursrechts beantragt hatte. Hindery ist inzwischen Chairman und CEO von Yes Network, einem New Yorker Sportradiosender.

Anwalt Edward Weisfelner bezeichnete Hinderys Forderung als lachhaft. Global Crossing steht bei den von ihm vertretenen Gläubigern mit 12,4 Milliarden Dollar in der Kreide. Sie erhalten lediglich einen Bruchteil der ausstehenden Summe, wenn der Carrier im kommenden Jahr für 250 Millionen Dollar an die asiatischen Investoren Hutchison Whampoa und Singapore Technologies Telemedia verkauft wird (Computerwoche online berichtete). (mb)