Compaq nach wie vor Marktführer

Europa erlebt PC-Boom bei professionellen und privaten Käufern

20.02.1998

Steve Brazier, Analyst bei dem Marktforschungsinstitut Dataquest, sagte, Anzeichen für eine Gesundung des PC-Marktes habe es schon früher gegeben. Allerdings habe man sich bislang gescheut, dies schon einen neuerlichen Boom zu nennen. Mittlerweile könne man ohne Bedenkung zu solch einer Formulierung greifen.

Auffallend an den vom "Wall Street Journal" referierten Dataquest-Zahlen ist, daß sowohl die Verkäufe im Consumer- als auch die im Geschäftskundensegment erheblich anzogen. Während die Konsumenten sich in den ersten drei Quartalen des Jahres 1997 mit PC-Käufen noch etwas zurückhielten, weswegen die Absatzzahlen eher stagnierten, schossen sie im Weihnachtsquartal um 32 Prozent in die Höhe. Hilfreich für das Erfolgserlebnis war allerdings, daß sich das letzte Quartal des Jahres 1996 für die PC-Hersteller als eine einzige Enttäuschung entwickelte. Seinerzeit hatte Compaqs Ex-Geschäftsführer Kurt Dobitsch befürchtet, für den deutschen Heimmarkt könnte sich ein Negativtrend abzeichnen. Die PC-Verkäufe an Unternehmen stiegen im letzten Quartal 1997 ebenfalls erheblich um 21 Prozent.

Nach wie vor Marktführer in Europa bei PC-Verkäufen ist Compaq vor IBM, Hewlett-Packard (HP), Packard-Bell/NEC, Dell, der Vobis-Gruppe, Fujitsu-ICL, SNI, Acer und Toshiba.

Auch auf Länderbasis gerechnet, ließen sich die PC-Verkäufe in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres sehr erfreulich an. Vielfach lag das Wachstum über 20 Prozent: So verzeichnete etwa Schweden einen Anstieg der PC-Verkäufe von fast 40 Prozent. Hierzu trug allerdings ganz wesentlich die Gewerkschaft "Landsorganisationen" bei. Sie schaffte sich gleich 40000 neue PCs von Hewlett-Packard (HP) an, was die Quartalsergebnisse für das nordische Land erheblich in die Höhe trieb.

Aber auch in Frankreich (23,8 Prozent), in Großbritannien (21,3 Prozent) sowie in Deutschland (21,6 Prozent) konnten sich PC-Hersteller ob des Stückzahlenwachstums die Hände reiben.