"Cyber Europe 2010"

EU simuliert Angriffe auf die eigene IT-Infrastruktur

05.11.2010
Zum ersten Mal hat Europa mit simulierten Hackerangriffen die Sicherheit seiner Internet-Infrastruktur getestet.
Dienstgebäude der EU-Kommission in Brüssel
Dienstgebäude der EU-Kommission in Brüssel
Foto: GFDL/Asterion

Der Test mit dem Namen "Cyber Europe 2010" solle zeigen, wie gut die EU-Stellen, nationale Behörden und Geheimdienste mit einem möglichen Totalausfall des Netzes fertigwerden, teilte die EU- Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Alle 27 EU-Staaten sowie Island, Norwegen und die Schweiz nahmen an der Simulation teil.

Die EU-Kommission ist alarmiert, weil viele Staaten in jüngster Zeit Opfer von Großangriffen geworden sind. 2007 setzten Kriminelle in Estland Server der Regierung, des Parlaments und der Polizei außer Betrieb. Im März 2009 griff ein Netz infizierter Computer Server von Regierungen in über 100 Ländern, darunter auch Deutschland, an. Sicherheitsexperten kritisieren seit langem, dass die EU auf große Netz-Attacken nicht vorbereitet sei.

Künftig seien Tests geplant, bei denen auch die NATO miteinbezogen werde, sagte ein Kommissionssprecher. Die USA drängen ihre europäischen Bündnispartner in der NATO schon länger auf eine bessere Abwehr von Cyber-Attacken. Am Donnerstag ließen die Experten Internetverbindungen zwischen europäischen Ländern teilweise oder ganz ausfallen - der Nachrichtenstrom musste entsprechend umgeleitet werden. Über konkrete Ergebnisse des Tests machte die EU-Kommission keine Angaben. (dpa/tc)