Bis Ende August haben Internet-Provider Zeit, der EU ihre Einschätzung der Wettbewerbssituation im Ortsnetz mitzuteilen. Anhand dieser Ergebnisse will die EU dann entscheiden, ob sie etwa hierzulande ein Verfahren gegen die Telekom einleitet. Dabei betont die EU, dass es sich um eine ganz normale Überprüfung im Rahmen der Wettbewerbspolitik handle und die Aktion nicht im Zusammenhang mit den Beschwerden seitens AOL stehe.
Der Online-Dienst war in Brüssel vorstellig geworden, da die Telekom angeblich ihr Monopol im Ortsnetzbereich missbrauchte. Laut AOL sind die Tarife der Telekom so hoch, dass es für die Provider nicht möglich sei, eine Internet-Flatrate zu vertretbaren Kosten anzubieten.
Unabhängig von der AOL-Kritik geht der EU-Kommission die Liberalisierung im Ortsnetz zu langsam voran. So hatte erst im Juni EU-Industriekommissar Erkki Liikanen geklagt, dass der Ortsnetzzugang lediglich in neun Staaten dem Wettbewerb unterliege. Deshalb erwägt der Finne, Vertragsverletzungsverfahren einzuleiten.