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EU-Kommission prüft DVD-und CD-Billigimporte

08.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die EU-Kommission beschäftigt sich seit vergangenem Freitag mit dem Vorwurf, dass billige Importe von beschreibbaren DVDs aus China, Hongkong und Taiwan die Geschäfte europäischer Hersteller ruinieren. Die Kartellhüter reagieren damit auf eine Beschwerde der Interessengemeinschaft europäischer CD-R-Hersteller (CECMA), die gemeinsam mehr als 60 Prozent der auf dem Kontinent gefertigten Silberscheiben repräsentieren. Es wird angenommen, dass sich die Anzahl und Preise der importierten Produkte negativ auf das Preisniveau der einheimischen Anbieter niederschlage und damit die Leistung sowie die Finanzsituation der Branche substanziell beeinträchtige, teilte die EU-Kommission in einer formellen Stellungnahme mit.

Am heutigen Montag kündigte die Brüsseler Behörde außerdem an, sie werde sich mit beschreibbaren CDs befassen, die von Herstellern aus China, Hongkong und Malaysia in riesigen Stückzahlen auf den europäischen Markt geschwemmt werden. Die Kläger hätten Beweise vorgelegt, wonach der Import aus den Ländern sowohl nach absoluten Stückzahlen wie auch nach Marktanteil deutlich gestiegen sei, so die EU-Kommission.

Die Antidumping-Untersuchungen können bis zu 15 Monate dauern. Dabei ist es möglich, dass bereits während der Prüfung vorläufige Handelsbeschränkungen festgesetzt werden, die - falls anschließend bestätigt - bis zu fünf Jahre gültig sind. (mb)