EU-Bürgerbeauftragter schaltet sich bei Handy-Gebühren ein

23.10.2006
Der europäische Bürgerbeauftragte hat sich in die Auseinandersetzung um hohe Handy-Gebühren für Auslandsgespräche eingeschaltet.

Ombudsman Nikiforos Diamandouros gehe einer Beschwerde des Diensteanbieters O2 über die EU-Kommission nach, teilte seine Behörde in Brüssel mit. Das Unternehmen hatte sich bei Diamandouros darüber beklagt, dass die Kommission der Firma im Verfahren wegen hoher Roaming-Gebühren keine angemessene Möglichkeit zur Verteidigung eingeräumt habe.

Der Bürgerbeauftragte forderte die Kommission auf, sich bis Ende des Jahres zu dem Vorwurf zu äußern. "Wir finden nicht, dass die Beschwerde begründet ist", sagte Kommissionssprecher Jonathan Todd in einer ersten Reaktion. Die Dienste von Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes hielten sich genau an die Verfahrensregeln. "Wir haben sogar einen Anhörungsbeamten, der dafür da ist, dass die Rechte der Unternehmen genau eingehalten werden", sagte der Kroes-Sprecher.

Im Juli 2004 hatten die Wettbewerbshüter der Kommission dem Unternehmen O2 nach Angaben des Bürgerbeauftragten geschrieben, dass es überhöhte Gebühren für die Weiterleitung von Handy-Gesprächen im Ausland verlange. O2 nutze dabei eine beherrschende Marktstellung aus. Das Unternehmen warf der Kommission in seiner anschließenden Beschwerde vor, sie habe O2 wichtige Informationen verweigert und der Firma keinen vernünftigen Zeitrahmen zur Antwort gegeben. (dpa/tc)