UTMS ermöglicht neue Dienstleistungen und höhere Transferraten

Etsi stimmt über Standard für dritte Mobilfunkgeneration ab

16.01.1998

Bis zum Jahr 2002 wollen die Europäer die dritte Generation der Mobilfunknetze aufbauen. Anders als die derzeitigen GSM-Netze wird UMTS neben der Sprach-, Fax- und Datenübertragung auch Dienste wie Video- und Multimedia-Transfer erlauben. Zudem soll die neue Technologie effizienter nutzbar sein und Transferraten von bis zu 2 Mbit/s ermöglichen. Auf dieses Weise wäre via UMTS auch ein Internet-Zugang denkbar.

Zur Zeit diskutiert das europäische Standardgremium noch kontrovers die technische Realisierung von UMTS, da zwei Vorschläge zur Auswahl stehen. So favorisiert eine Allianz aus Alcatel, Bosch, Itatel, Motorola, Siemens und Sony eine TD-CDMA-Lösung, die eine Kombination aus den Verfahren "Time Division Multiple Access" (TDMA) und "Code Division Multiple Access" (CDMA) ist; das Lager um Ericsson und Nokia bevorzugt dagegen die Methode "Wideband Code Division Multiple Access" (W-CDMA). Bis Ende des Monats will das Etsi sich für einen der beiden Lösungsvorschläge entscheiden.

Integration der bestehenden GSM-Netze

Die Verfechter des maßgeblich von deutscher Seite unterstützten TD-CDMA-Ansatzes betonen vor allem, daß ihr Verfahren eine Integration der bestehenden GSM-Netze in Europa und den USA zulasse. Außerdem können damit auch die PCS-Mobilfunknetze in den USA verwendet werden. Die Technik erlaube den Betreibern darüber hinaus, bereits vorhandene Frequenzen einfacher und schneller zu nutzen und so ihren Kunden in kurzer Zeit neue Dienste anzubieten. Zudem sei bei diesem Ansatz die Situation bei Patentrechten klarer.